Mariahilfer Bühnenchronik: Neues Buch über das „Theater an der Wien“


In seinem neuen Buch „Theater an der Wien“ gewährt Andreas J. Hirsch einen tiefen Einblick hinter die Kulissen der traditionsreichen Spielstätte in Mariahilf. In einem Interview mit MeinBezirk teilt er spannende Geschichten und faszinierende Einblicke in die wechselvolle Geschichte des Theaters.

WIEN/MARIAHILF. Die Musikmetropole Wien hat im Laufe der letzten 250 Jahre eine beeindruckende Anzahl von Theater- und Opernhäusern hervorgebracht, die nicht nur die kulturelle Landschaft bereichert haben, sondern auch architektonische Maßstäbe setzten. Ein herausragendes Beispiel dafür ist das Theater an der Wien, dessen vielschichtige Geschichte in dem von Hirsch veröffentlichten Buch eingehend beleuchtet wird.

Als Autor, Fotograf und Kurator lädt Andreas J. Hirsch die Leser zu einer faszinierenden Zeitreise ein, die die Entwicklung der mittlerweile 224 Jahre alten Spielstätte beleuchtet. „Die künstlerische Wandlungsfähigkeit des Theaters, die häufigen Veränderungen des historischen Bauwerks und die Rolle des Gebäudes als ‚Überlebenskünstler‘ – mehrfach von der Schließung bedroht und sogar in Lotterien verlost –, haben mich immer fasziniert“, erklärt Hirsch. Besonders der umfassende Umbau zwischen 2022 und 2024 motivierte ihn, die Geschichte des Theaters zu dokumentieren.

Einblicke in die Gründung

Das Theater an der Wien öffnete seine Türen erstmals am 13. Juni 1801, dank der „Spektakelfreiheit“ und „Schauspielfreiheit“, die Kaiser Joseph II. 1776 eingeführt hatte. Diese Gesetze hoben das Monopol des Hoftheaters auf und ermöglichten es, dass viele neue Bühnen entstanden, insbesondere in den Vororten, wo Bürger und Adelige gleichermaßen an zeitgenössischen Werken Freude fanden.

Autor Andreas J. Hirsch mit seinem Buch "Das Theater an der Wien - Verwandlungen eines Musiktheaters".  | Foto: StefanieJSteindl

Der Initiator des neuen Theaters war Emanuel Schikaneder, ein aus Straubing stammender Theatermacher, der sein Programm auf die Bedürfnisse und Vorlieben der damaligen Zuschauer zuschnitt.

Vielfalt und Wandel

Die Anfänge des 19. Jahrhunderts waren geprägt von einer Mischung aus Opern- und volkstümlichen Werken, die die Zuschauer in ihren Bann zogen. In den Jahrzehnten danach erlebte das Theater viele Transformationen, die das vielseitige musikalische Angebot der Donaustadt reflektierten. Unter anderem trugen die berühmten Operetten von Komponisten wie Johann Strauss und Franz Lehár zur Popularität des Hauses bei.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Wiedereröffnung der Staatsoper 1955 übernahm das „Theater an der Wien“ eine zentrale Rolle, indem es das Agieren der Staatsoper interimistisch übernahm. Auch als Heimstätte des Musicals erlangte das Theater große Bekanntheit und wurde zu einem bedeutenden Veranstaltungsort der Wiener Festwochen. 2006 fand das Theater schließlich „zu seinen Wurzeln“ zurück und von da an erlebte es eine Renaissance als Opernhaus, das sowohl klassische als auch innovative musikalische Produktionen präsentiert.

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