Die bereits seit Freitag geplanten Warnstreiks im öffentlichen Dienst ziehen heute auch die Beschäftigten der Luftsicherheitsbereiche mit an Bord, wie die Gewerkschaft Verdi am Samstag bekannt gab. Diese Mitarbeiter sind für die Fluggastkontrolle, die Kontrolle von Personal, Waren und Fracht sowie für verschiedene Service-Bereiche zuständig. Derzeit befinden sich die Tarifverhandlungen über einen neuen Manteltarifvertrag mit den Arbeitgebern im Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) im Gange. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 26. und 27. März 2024 angesetzt.
Die Warnstreiks betreffen eine Vielzahl von Flughäfen in Deutschland, darunter:
- Hamburg
- Bremen
- Hannover
- Berlin
- Düsseldorf
- Dortmund
- Köln/Bonn
- Leipzig/Halle
- Frankfurt
- Stuttgart
- München
In Weeze bei Düsseldorf und Karlsruhe/Baden-Baden sind nur die Beschäftigten des Luftsicherheitsbereiches zu den Streiks aufgerufen. Einige Aktionen an verschiedenen Flughäfen beginnen erst mit dem Betriebsstart am Morgen. Besonders in Frankfurt ist eine Kundgebung geplant, die auf die Situation aufmerksam machen soll.
Der Flugverkehr wird in zahlreichen Regionen Deutschlands nahezu zum Stillstand kommen. Nach ersten Schätzungen des Flughafenverbands ADV werden aufgrund der Streiks im öffentlichen Dienst und bei den Bodenverkehrsdiensten über 3.400 Flüge ausfallen, was etwa 510.000 Passagiere betrifft, die ihre Reisen nicht antreten können. An einem durchschnittlichen Tag verzeichneten deutsche Flughäfen rund 6.000 Flugbewegungen, zusätzlich gibt es etwa 3.000 Überflüge im deutschen Luftraum.
Wie der Flughafen Wien am Sonntag mitteilte, sind am Montag voraussichtlich 45 Flüge zwischen Wien und deutschen Flughäfen betroffen. Auch zahlreiche Verbindungen zwischen deutschen Airports und Städten wie Graz, Salzburg, Linz, Innsbruck und Klagenfurt müssen abgesagt werden.
Am wichtigen Drehkreuz Frankfurt kann zurzeit niemand einsteigen, und auch der Transitverkehr wird stark beeinträchtigt sein, warnte der Betreiber Fraport. Es waren für Montag etwa 1.170 Starts und Landungen mit insgesamt rund 150.000 Passagieren geplant. Die vollständigen Betriebsabläufe werden ausgesetzt, lediglich ein Notdienst wird aufrechterhalten. Fraport appelliert an die Passagiere, die Terminals nicht aufzusuchen. Die Lufthansa arbeitet an einem Ersatzflugplan, um den betroffenen Passagieren Alternativen anzubieten.
In den Tarifverhandlungen fordert die Gewerkschaft von Bund und Gemeinden unter anderem:
- Eine Lohnerhöhung von acht Prozent, mindestens jedoch monatlich 350 Euro mehr.
- Drei zusätzliche freie Tage im Jahr.
Die Arbeitgeber haben bisher kein konkretes Angebot vorgelegt.
Im Bereich der Luftsicherheit fordert Verdi unter anderem:
- Verbesserungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz.
- 30 Tage Urlaub sowie Zusatzurlaub für Schichtarbeit.
- Freiwahl des Arztes bei den regelmäßigen, verpflichtenden ärztlichen Eignungsuntersuchungen.
Die im BDLS organisierten Arbeitgeber kritisieren die Ausweitung der Warnstreiks: „Die Maßnahmen sind nicht zielführend und zeigen die Maßlosigkeit der Gewerkschaften,“ sagte BDLS-Verhandlungsführer Christian Huber. Auch der Hauptgeschäftsführer des Luftverkehrsverbands BDL, Joachim Lang, bezeichnete die Streiks als unverhältnismäßig und fordert neue Regelungen für Streiks in der kritischen Infrastruktur.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die laufenden Warnstreiks im öffentlichen Dienst und in der Luftsicherheit gravierende Auswirkungen auf den Flugverkehr in Deutschland haben werden. Diese Situation könnte zu einem anhaltenden Chaos an den Flughäfen führen, was sowohl Passagiere als auch Airlines stark belasten wird. Es bleibt abzuwarten, wie die Verhandlungen in der kommenden Woche verlaufen und ob eine Einigung erzielt werden kann.
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