Maßnahmen gegen Lärm: Wenn Vögel trotz Stadtlärm zwitschern müssen


Anlässlich des internationalen Tages gegen Lärm in Graz wurde am Eisernen Tor besonders auf das weit verbreitete Problem des Lärms aufmerksam gemacht. Hohe Messungen zeigten erneut, wie viele Geräusche uns im Alltag umgeben.

GRAZ. Der körnige Hintergrundlärm ist für viele von uns zum Alltag geworden. Erst beim Verlassen der Stadt und dem Eintauchen in die Ruhe der Natur wird deutlich, wie sehr wir von Verkehrs-, Baustellen- und anderen Lärmquellen umgeben sind. Um auf die Auswirkungen dieses Lärms aufmerksam zu machen, fand am internationalen Tag gegen Lärm eine Informationsaktion am Eisernen Tor statt. Experten standen bereit, um Fragen aus der Öffentlichkeit zu beantworten, und es waren auch Lärm-Messungen möglich.

Organisiert wurde die Aktion vom Umwelt-Bildungs-Zentrum (UBZ) Steiermark, dem Umweltamt der Stadt Graz und dem Land Steiermark, die gemeinsam das Bewusstsein für die schädlichen Auswirkungen von Lärm auf die Gesundheit schärfen wollten. In städtischen Umgebungen können Lärmschutzmaßnahmen entscheidend zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.

Aktion am Eisernen Tor in Graz mit Experten und Lärm-Messungen. | Foto: Stadt Graz/Foto Fischer

„Alles wird immer lauter, sogar die Vögel in den Städten müssen immer mehr aufdrehen, um überhaupt gehört zu werden“, erklärt Eva Lenhard vom UBZ. Diese Anpassung ist notwendig, damit Tiere trotz des Umgebungslärms miteinander kommunizieren können. Vor weniger als einem Jahr ergaben Messungen, dass manche Stellen des Grazer Stadtverkehrs so laut sind wie eine Autobahn. Der gesetzlich zulässige Schwellenwert, der beispielsweise beim Bau einer neuen Autobahn gilt, beträgt 60 dB. Bei den Messungen am Eisernen Tor wurde deutlich, dass die Werte in dieser stark befahrenen Zone ebenfalls über diesem Grenzwert lagen.

Lärmbelastung

Ein aktueller Bericht des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) kritisiert den anhaltenden Lärm in der Steiermark. Lärmbelastungen können gesundheitliche Probleme verursachen. Der VCÖ empfiehlt daher, verkehrsberuhigende Maßnahmen einzuführen, wie niedrigere Tempolimits und die Förderung von emissionsfreier Mobilität durch Fußgänger- und Radfahrerfreundlichkeit. “Im Interesse der Bevölkerung sollte der Verkehrslärm verringert werden”, betont Expertin Katharina Jaschinsky.

Die negativen Auswirkungen von übermäßiger Lärmbelastung sind mittlerweile gut dokumentiert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Lärm zu den bedeutendsten Krankheitsrisiken in Westeuropa. Zu den möglichen gesundheitlichen Folgen gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Beeinträchtigungen der geistigen Entwicklung von Kindern, Schlafstörungen sowie Tinnitus.

Ein Blick auf Graz zeigt, dass in vielen Bereichen konstanter Verkehrslärm herrscht. | Foto: BMK/BVE/LFRZ 2025

Lärmkarten dokumentieren, wo die Geräuschemissionen in Graz besonders hoch sind. Neben dem Lärm von Straßen ist ebenfalls der Schienenverkehr eine bedeutende Lärmquelle. Interessierte können die Lärmkarten auf lärminfo.at einsehen.

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