Rocco war ein strahlender Lichtblick im Tierheim, als er vor über 6 Jahren dort ankam. Das Tierheim wurde für die nächsten 7 Jahre sein Zuhause. In dieser Zeit erlebte er Höhen und Tiefen, doch trotz aller Widrigkeiten blieb er der gute Laune-Hund, der immer für seine Pflegekräfte und Besucher da war. Leider verließ ihn am Ende seines Lebens der Lebensmut. Eine gebrochene Zehe schränkte seine Bewegungsmöglichkeiten enorm ein und machte Spaziergänge schmerzhaft. Hinzu kam, dass die Tierpfleger ständig wechselten, was vermutlich auf ein ungünstiges Betriebsklima innerhalb der Einrichtung zurückzuführen war. Sogar seine Lieblingspflegerin, die ihn über alles liebte, entschied sich schließlich für die Selbstständigkeit. Seine Stammspaziergeher waren bereits im Vorjahr mit einem Hausverbot belegt worden, und so blieb nur ich als seine letzte Bezugsperson.
Zu allem Überfluss erging es den Hunden, die in ihrem Leben einmal gebissen hatten, von einem Tag auf den anderen so, dass sie nur noch mit Maulkorb spazieren gehen durften. Für Rocco und viele andere Hunde war das eine verheerende Einschränkung. Die Tage vergingen, und Rocco begann, seine Lebensfreude zu verlieren. Er aß nichts mehr und zeigte Anzeichen von Apathie. In diesem besorgniserregenden Zustand entschloss ich mich, ihn bei mir zu Hause aufzunehmen.
Vor über 10 Jahren, als ich mit den Spaziergängen im Tierheim begann, hatte mein Mann mir unmissverständlich klargemacht: „Wenn du einen Hund mit nach Hause bringst, bin ich weg.“ Da mir meine Ehe wichtiger war als alles andere, hatte ich nie daran gedacht, einen Hund zu adoptieren. Stattdessen waren die beiden Katzen und die Hühner und Enten auf der Seite meines Mannes und genossen seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Es ist immer traurig, wenn ein Hund stirbt, doch es wird noch schmerzlicher, wenn ein Tier nach jahrelangen Entbehrungen im Tierheim seinen letzten Tag erlebt. Ich konnte es nicht ertragen, Rocco so dahinvegetieren zu sehen. Deshalb fragte ich einen Nachbarn, ob ich Rocco in seinem Garten unterbringen könnte. „Der Hund hat nicht mehr lange“, gestand ich ihm. Zu meiner Überraschung erhielt ich den Schlüssel und die Erlaubnis. Mein Mann, der anfangs skeptisch war, stimmte wider Erwarten zu.
Als ich Rocco abholte, wurde mir angeboten, seine Vorderpfote kostenlos amputieren zu lassen, da bei ihm Knochenkrebs diagnostiziert worden war. Der Tierarzt schätzte ihn auf fast 14 Jahre und erwähnte auch seine starke Arthrose. Glücklicherweise lehnte ich das Angebot dankend ab. Die gebrochene Zehe bereitete ihm immer weniger Probleme, und in den ersten Monaten nahm der abgemagerte Rocco gleich 5 kg zu. Ich erhielt viel Unterstützung von ehemaligen Tierheimmitarbeitern, deren Ratschläge mir als unerfahrener Hundehalterin sehr hilfreich waren.
Nach 8 Monaten im Nachbargarten zog Rocco endgültig zu mir. Er wollte einfach bei seinem Rudel sein. Die Hühner und Enten mussten sich mit weniger Platz im Garten zufriedengeben, und die Katzen waren in der ersten Zeit durch eine Barrikade vor Rocco geschützt. Unsere gesamte Familie musste sich anpassen, doch dieser Umzug gab Rocco einen neuen Lebensschub.
Nach fast 16 Monaten war Rocco jedoch nicht mehr in der Lage, selbst aufzustehen, und seine Lebensfreude schwand. Ich musste ihn schweren Herzens gehen lassen. Rocco hat mein Leben in den letzten Monaten ungemein bereichert. Ich bin ihm für jeden einzelnen Tag dankbar, an dem er mir Freude geschenkt hat. Seinen treuen Blick und die lustigen Streiche, die mich zum Schmunzeln brachten, werde ich niemals vergessen. In der letzten Zeit durfte er spazieren gehen, ohne einen Maulkorb zu tragen, und auch die Leine ließen wir oft weg. Er hat nie wieder gebissen.
Related posts:
- Hund aus dem Tierheim: Meine Geschichte mit einem vierbeinigen Freund
- Wolfgang Niedecken Enthüllt: Wie Bob Dylan Mein Weltbild Revolutionierte!
- Jacob Elias: Die beängstigenden Herausforderungen des Erwachsenwerdens – Einblicke eines Popstars!
- Trump setzt Geschichte in Gang: Erste Dokumente unterzeichnet!