Die „Mutmacher“-Kampagne feiert fünf Jahre, während der Bereitschaftsdienst des Amts für Jugend und Familie bereits auf eine Dekade zurückblickt. Beide Initiativen engagieren sich aktiv gegen Gewalt an Kindern.
GRAZ. In diesem Jahr feiern das Amt für Jugend und Familie in Graz das fünfjährige Bestehen der „Mutmacher“-Kampagne und das zehnjährige Bestehen des Bereitschaftsdienstes. Die „Mutmacher“-Kampagne hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder zu ermutigen, über ihre Erfahrungen mit Gewalt zu sprechen, während gleichzeitig die Grazer Bevölkerung für Kinderschutz sensibilisiert wird. Ein zentrales Element der Kampagne sind die „Mutmacher“, niedliche, kuschelige Figuren, die seit Beginn der Kampagne über 16.000 Mal an Volkschulen in Graz verteilt wurden.
Sechste Auflage der Kampagne
Heuer wird das Projekt in die sechste Runde gehen, was einen bedeutenden Schritt darstellt, wie Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) betont: „Die Statistiken zeigen, dass die Situation weiterhin besorgniserregend ist. Wir verzeichnen seit Jahren einen Anstieg der Meldungen. Fast die Hälfte dieser Meldungen führt zu einer sogenannten Gefährdungsabklärung, die im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent gestiegen ist.“ Positiv ist jedoch, dass die Zahl der Betretungsverbote in Familien mit minderjährigen Kindern auf das Niveau vor 2021 gesenkt werden konnte.
Für Ingrid Krammer, Leiterin des Amts für Jugend und Familie, ist die Kampagne ein wichtiges Element der Kooperation: „Soziale Arbeit gelingt nur gemeinsam. Die enge Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendhilfe, Eltern, Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Ärztinnen und Ärzten sowie vielen weiteren Partnern ist entscheidend, um Familien im Bereich Kinderschutz effektiv zu unterstützen.“ Auch in 2025 wird die Kampagne rund 2.500 „Mutmacher“ an alle Kinder in den dritten Klassen der Volksschulen in Graz verteilen. Die Figuren werden aus Stoffresten von sozialökonomischen Betrieben wie tag.werk, Jugend am Werk und „heidenspass“ gefertigt.
Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft
Der Bereitschaftsdienst des Amts für Jugend und Familie ist seit zehn Jahren die zentrale Anlaufstelle für Fälle von möglicher Gewalt gegen Kinder und steht rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung. „Krisen und Notlagen innerhalb von Familien passieren oft außerhalb der regulären Arbeitszeiten, häufig am Abend oder am Wochenende“, erklärt Helmut Sixt, der Leiter des Bereitschaftsdienstes. Dieser Dienst kooperiert eng mit Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern, Polizei und anderen Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.
Seit 2015 wurden mehr als 7.316 Meldungen bearbeitet, und über 10.000 Informationsweitergaben konnten verzeichnet werden, was etwa 1.000 pro Jahr entspricht. Die Beratungen belaufen sich auf etwa 8.525, also durchschnittlich 850 pro Jahr, wobei rund 2.400 Kontakte während der Nacht- und Wochenenddienste stattfanden.
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