Im Zentrum von Rudolfsheim-Fünfhaus steht ein traditionsreiches Unternehmen mit fast 90-jähriger Geschichte vor dem Aus. Die Tobby Band- und Flechtwarengesellschaft m.b.H., bekannt für Schuhbänder, Gürtel und Hosenträger, hat Insolvenz beim Handelsgericht Wien angemeldet.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Nach fast neun Jahrzehnten ist es vorbei: Die Tobby GmbH mit Sitz in der Illekgasse 24 hat ein Konkursverfahren eröffnet. Diese bedauerliche Nachricht wurde am Donnerstag von Venka Stojnic vom Österreichischen Verband Creditreform übermittelt.
Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Wien und seine Wurzeln im Waldviertel. Seit seiner Gründung im Jahr 1936 gilt die Tobby GmbH als herausragendes Beispiel für österreichisches Handwerk.
Im Waldviertel stellte das Familienunternehmen hochwertige Accessoires her und konnte seit 1970 seine Produkte unter der Marke „Tobby“ international erfolgreich vertreiben. Dennoch bleibt selbst ein Traditionsbetrieb von wirtschaftlichen Herausforderungen nicht verschont.
Pandemie und Qualitätseinbußen
Die Insolvenz ist größtenteils auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zurückzuführen. Umsatzrückgänge und steigende Kosten haben das Unternehmen zunehmend in Bedrängnis gebracht.
Ein weiterer entscheidender Verlust war die Insolvenz des langjährigen Rohgarn-Lieferanten. Der neue Lieferant konnte die gewohnt hohe Qualität nicht liefern, was sich negativ auf die Endprodukte und den Ruf des Unternehmens auswirkte.
Betroffene und finanzielle Einblicke
Von der Insolvenz sind etwa 25 Gläubiger betroffen, die gemeinsam Forderungen in Höhe von 50.000 Euro anmelden. Trotz aller Versuche, zusätzliche Finanzierungen oder einen Verkauf des Unternehmens zu realisieren, blieb eine tragfähige Lösung aus.
Mit der Tobby GmbH verliert Österreich somit nicht nur einen wirtschaftlichen Akteur, sondern auch ein Stück Tradition und Handwerkskunst.
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