Neos: Meinl-Reisingers Weg vom Wiener Gemeinderat ins Ministerium


Am Horizont der zweiten Republik Österreich zeichnet sich eine neue politische Konstellation ab: Die erste Dreierkoalition, bestehend aus ÖVP, SPÖ und Neos, steht kurz vor ihrer Angelobung. Mit der Bekanntgabe der Ministerposten zeichnet sich nun ein klareres Bild der Regierung ab. Beate Meinl-Reisinger, das markante Gesicht der Neos, wird das Amt der Außenministerin übernehmen und damit das Ressort von Alexander Schallenberg (ÖVP) übernehmen. Ihr Engagement und ihre politische Heimat sind fest in Wien verwurzelt, wo sie bereits viele Spuren hinterlassen hat.

WIEN/ÖSTERREICH. Über 13 Jahre nach der Gründung der Neos in der Wiener Urania stehen die „Pinken“ an der Macht. Am Donnerstag wurde das Regierungsprogramm von ÖVP, SPÖ und Neos vorgestellt und es wurde offensichtlich, dass Beate Meinl-Reisinger, die als Spitzenkandidatin und Chefverhandlerin der Neos fungierte, ein Schlüsselamt erhält. Ihre Rolle als Außenministerin wird entscheidend sein, insbesondere in Anbetracht ihres pro-europäischen Ansatzes, der das Ministerium prägen wird.

Andreas Babler (SPÖ), Christian Stocker (ÖVP) und Beate Meinl-Reisinger (NEOS) haben ihre Pläne bereits in der Hofburg präsentiert. | Foto: MAX SLOVENCIK / APA / picturedesk.com

Die gebürtige Wienerin und Politikwissenschaftlerin hat einen beeindruckenden Bildungsweg hinter sich. Nach ihrem Schulabschluss am Gymnasium Wassergasse studierte sie Rechtswissenschaften an der Universität Wien und erwarb einen Master in European Studies an der Donau-Universität Krems. Ihre Berufserfahrung umfasst Tätigkeiten in der Europäischen Kommission und als persönliche Assistentin im Europäischen Parlament, was ihre Expertise im Bereich europäischer Angelegenheiten deutlich unterstreicht.

Von Schwarz zu Pink: Die Gründung der Neos

2012, nur drei Jahre nach ihrem Ausstieg aus der konservativen ÖVP, trug Meinl-Reisinger zur Gründung der Neos – „Das Neue Österreich“ – bei. Ihre neue politische Heimat wuchs schnell und im Jahr 2013 gelang ihnen der Einzug in den Nationalrat. Dabei setzten sie sich für Themen wie Transparenz, Frauenförderung und Jugendpolitik ein. Diese Schwerpunkte prägten auch ihre Arbeit im Wiener Gemeinderat.

2012 hatten sie Neos offiziell gegründet, 2013 bereits der Einzug in den Nationalrat. Die Freude beim Wahl-Erstantritt von Matthias Strolz und Beate Meinl-Reisinger war groß. | Foto: HERBERT P. OCZERET / APA / picturedesk.com

Politische Meilensteine und Erfolge

Im Jahr 2019 erzielte die Neos unter ihrer Leitung bei der Nationalratswahl 8,1 Prozent der Stimmen, das beste Ergebnis ihrer Geschichte. Bei der letzten Wahl im Jahr 2024 steigerten sie sich noch einmal auf 9,1 Prozent und bewiesen ihre Relevanz im politischen Spektrum Österreichs. Diese Erfolge leiteten schließlich die Koalitionsgespräche mit der ÖVP und SPÖ ein, die schließlich zu ihrer Ernennung als Außenministerin führten.

Die Neos stimmten mit einer überwältigenden Mehrheit von 94,13 Prozent für die von Meinl-Reisinger geführte Dreierkoalition. In dieser neuen Rolle wird sie die österreichische Außenpolitik entscheidend mitgestalten und die Stimme der Neos im internationalen Kontext stärken.

Weitere Themen:

Neos nominieren Christoph Wiederkehr als Bildungsminister. Maßnahmen zur Stärkung der Wiener Stadtpolitik sind ebenfalls geplant.



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