Forscher der Technischen Universität Graz (TU Graz) haben eine innovative Methode entwickelt, um Mikroplastik in Körperflüssigkeiten nachzuweisen. Diese Technik hat das Potenzial, nicht nur in der Augenheilkunde verwendet zu werden, sondern auch die Qualität von Trink- und Abwasser zu kontrollieren.
GRAZ/STEIERMARK. Ein interdisziplinäres Forschungsteam der TU Graz, in Zusammenarbeit mit dem Datenanalyseunternehmen Brave Analytics, hat ein Verfahren entwickelt, um Nanoplastikpartikel in klaren Flüssigkeiten wie Blutplasma oder Tränenflüssigkeit nachzuweisen und deren chemische Zusammensetzung zu analysieren.
Nanoplastik gelangt über den Verzehr von Nahrungsmitteln oder durch die Luft in den menschlichen Körper. Während ein erheblicher Teil dieser Partikel wieder ausgeschieden wird, können kleinere Mengen in Organen oder Körperflüssigkeiten verbleiben. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Nano-Vision“ prüfen Wissenschaftler der TU Graz gemeinsam mit einem Grazer Augenarzt, welche Auswirkungen Nanoplastik in der Augenheilkunde hat, beispielsweise durch die mögliche Freisetzung von Partikeln aus Intraokularlinsen. Erste Ergebnisse dieser Studien wurden bereits an ein Fachjournal zur Veröffentlichung eingereicht.
Erkennung durch Laser
Das Herzstück dieser neuen Methode ist eine Sensorplattform, die mit einem Laserstrahl Partikel in Flüssigkeiten sichtbar macht. Die Bewegung der Partikel ändert sich unter dem Einfluss des Laserlichts, was es ermöglicht, Größe und Konzentration zu bestimmen. Diese Technik wird als „Optofluidic Force Induction“ bezeichnet und nutzt die Prinzipien der optischen Manipulation.
Die Methode integriert auch die Ramanspektroskopie: Hierbei wird das durch die Partikel gestreute Laserlicht analysiert. Ein Teil des gestreuten Lichts ändert seine Frequenz, was Rückschlüsse auf das Material des Partikels zulässt. Dadurch kann die chemische Struktur präzise bestimmt werden. Diese Kombination aus Optofluidik und Spektroskopie könnte eine bedeutende Rolle bei der Überwachung von Umweltrisiken und Gesundheitsgefahren durch Mikroplastik spielen.
Neben der Anwendung in der Augenheilkunde hat die Methode auch weitreichende Implikationen für andere klare Körperflüssigkeiten sowie für die Qualitätskontrolle in Industrieprozessen, beispielsweise in der Wasseraufbereitung und während der Produktion von Flüssigkeiten.
Zusätzliche Informationen:
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