Eine gut gemeinte Geste kann unerwünschte Folgen für die Tiere haben. Das Füttern von Brot führt oft zu Durchfall bei Schwänen, Enten und anderen Wildvögeln, anstatt sie zu sättigen. Daher wird in Graz eine Initiative gestartet, um neue Hinweisschilder an vier unterschiedlichen Standorten aufzustellen.
GRAZ. Das Füttern von Schwänen mit Brot könnte viele überraschen, da es harmonisch aussieht, aber tatsächlich ist es schlecht für die Gesundheit der Tiere. Klaus Hejny, der Amtstierarzt und Veterinär-Manager, erklärt humorvoll: „Schwäne haben nicht den Zugang zu Bäckereien, weshalb Brot in ihrem natürlichen Nahrungsangebot nicht vorkommt.“ Der Verdauungstrakt dieser Vögel kann Gebäck nicht effektiv verarbeiten, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
Historisch gesehen entstand die Praxis, Schwäne und Enten mit Brot zu füttern, weil die Menschen nicht über die negativen Auswirkungen Bescheid wussten. Das Bild von Schwänen, die Brot von der Oberfläche des Wassers picken, mag zwar idyllisch sein, doch die Tatsache bleibt, dass dies nicht die geeignete Ernährung für diese Vögel ist.
„Es ist wichtig, dass wir Kindern beibringen, dass Wildtiere ihre eigenen Nahrungsquellen haben und nicht gefüttert werden müssen“, so Hejny weiter. In der Natur finden Wildvögel in Graz ausreichend Nahrung. Darüber hinaus kann das Füttern von Brot auch unerwünschte Tiere wie Ratten und Mäuse anlocken. Wer dennoch den Schwänen etwas Gutes tun möchte, sollte lieber Gras oder spezielles Wildvogelfutter anbieten, das entsprechend ihrer natürlichen Ernährung abgestimmt ist.
Neue Schilder in Graz
Stadträtin Claudia Schönbacher (KFG) sieht ebenfalls das Anliegen, aufzuklären und hat deshalb die Aufstellung neuer Informationstafeln angeregt. „Das ist schon länger überfällig,“ sagt sie und kündigt an: „An vier besonders frequentierten Spots werden demnächst Tafeln aufgestellt.“ Die Standorte sind der Grazer Stadtstrand, die Augartenbucht, die Auwiesen und das Naturschutzgebiet Weinzödl, wo Informationstafeln zur Wildvogelfütterung angebracht werden sollen. Ergänzend dazu werden 20 kleinere Tafeln mit Piktogrammen, die auf das Verbot hinweisen, an weiteren Orten installiert, so die zuständige Abteilung für Grünraum und Gewässer.
„Wir sind zuversichtlich, dass die neuen Schilder die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich ziehen und ernst genommen werden!“ sagt Schönbacher weiter und regt zusätzlich eine Informationskampagne über die richtige Fütterung von Wildtieren an.
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