Neuer ÖVP-Chef in Wien: Wird Markus Figl Bezirksvorsteher der Innenstadt bleiben?


Kurz nach der Wien-Wahl wurde Markus Figl zum neuen geschäftsführenden Landesparteiobmann der ÖVP Wien gewählt. Doch was bedeutet das für sein Amt als Bezirksvorsteher der Inneren Stadt?

WIEN/INNERE STADT. Die ÖVP erlebte bei der Wien-Wahl eine herbe Niederlage: Nur 65.820 Wahlberechtigte entschieden sich für die Türkisen im Gemeinderat. Das bedeutet, dass die Partei künftig nur noch mit zehn statt zwölf Mandaten vertreten ist, was den Verlust von zwei Sitzen in einer wichtigen politischen Arena darstellt.

Daraus zog die Partei Konsequenzen: Der Spitzenkandidat Karl Mahrer trat als Chef der Wiener ÖVP zurück. In dieser Lage wurde Markus Figl, der bisherige Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, zum neuen geschäftsführenden Landesparteiobmann gewählt, ein Schritt, der sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt.

36,16 Prozent der Bewohner der City stimmten bei der Bezirksvertretungswahl für die ÖVP – und somit auch für Markus Figl. | Foto: Stadt Wien/Christian Fürthner

Doch was bedeutet das für Figls Rolle als Bezirksvorsteher, die er seit über zehn Jahren innehat? Medienberichten zufolge herrscht derzeit Unklarheit über seine zukünftige Position.

Fragen bleiben unbeantwortet

Bereits vor der Wahl äußerte Figl klar, dass er weiterhin als Bezirksvorsteher tätig bleiben wolle. Die neuen Umstände werfen jedoch Fragen auf. Zwar ist es theoretisch möglich, beide Positionen zu bekleiden, doch die umfangreichen Verpflichtungen in beiden Ämtern lassen Zweifel aufkommen, ob das tatsächlich umsetzbar ist. Eine Anfrage zu seiner zukünftigen Rolle blieb bis Freitagnachmittag unbeantwortet.

Vor der Wahl sagte Markus Figl (ÖVP) gegenüber MeinBezirk, dass er Bezirksvorsteher der City bleiben wolle. Die Wahl zum Wiener ÖVP-Chef könnte jedoch alles verändern. | Foto: David Missinne

Am Freitagnachmittag kam es zu einem ersten Sondierungsgespräch zwischen der SPÖ und der ÖVP. Sollte es zu Koalitionsgesprächen kommen, könnten der ÖVP, und damit möglicherweise auch Figl, Ämter in der Stadtregierung zustehen. Ob er eine Rolle als Stadtrat oder gar als Vizebürgermeister in Betracht zieht, blieb ebenfalls offen.

Eine weitere Ungewissheit besteht darin, was geschieht, wenn die ÖVP auf Stadtebene in die Opposition geht. In diesem Fall würde die Partei einen nicht-amtierenden Stadtrat ernennen müssen. Wer diese Position übernimmt – entweder Figl oder der ebenfalls erwähnte Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch – bleibt abzuwarten.

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