Die Hamas hat für den neuen Verhandlungsansatz die Hoffnung auf Erfolg geäußert. Ein hochrangiger Vertreter der Organisation sagte der katarischen Zeitung „Al-Arabi Al-Dschadid“:
„Die Chancen stehen gut, dass die Verhandlungen dieses Mal erfolgreich sein werden.“
Seinen Optimismus erläuterte Mussa Abu Marsuk jedoch nicht näher.
Vor der Mitteilung aus Netanyahus Büro schienen die Gespräche in einer Sackgasse zu stecken. Die „Times of Israel“ zitierte am Mittwoch einen israelischen Beamten, der erklärte, dass
- keine Delegation nach Katar oder Ägypten geplant sei,
- es unklar sei, was sich geändert habe, dass nun doch eine Delegation nach Katar reist.
Die USA, Ägypten und Katar sind seit Monaten in Gesprächen um:
- eine Waffenruhe,
- die Freilassung von rund 100 vermuteten Geiseln im Gazastreifen.
Ein Kompromiss gestaltet sich als äußerst schwierig, wie die bisherigen Verhandlungen gezeigt haben.
Israel hat eine Liste mit Namen der im Gazastreifen festgehaltenen lebenden Geiseln gefordert. Die Hamas benötige laut Medienberichten eine
Kampfpause, um Informationen über den Aufenthaltsort und Gesundheitszustand der Geiseln zu sammeln. Israel sieht dies als vorgeschobene Behauptung an.
Zudem wird gemeldet, dass die Hamas von Israel ein Ende des Krieges verlangt, was die Regierung Netanyahus jedoch ablehnt.
Seit dem beispiellosen Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 mit 1.200 Toten sind laut palästinensischen Angaben im Gazastreifen mehr als
45.500 Menschen gestorben. Diese Zahlen sind unabhängig nicht überprüfbar und differenzieren nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.
Erneute israelische Angriffe haben laut palästinensischen Angaben mindestens 46 Menschenleben gefordert. Die israelische Armee erklärte, sie habe in Chan Junis im Süden des
abgeriegelten Küstenstreifens eine Kommandozentrale der Hamas angegriffen. Auch diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Der Angriff auf die Hamas-Zentrale soll in einem als humanitäre Zone ausgewiesenen Gebiet stattgefunden haben. Laut Armee wurden Maßnahmen ergriffen, um Zivilisten zu schützen.
In Chan Junis seien laut Klinikmitarbeitern sechs Palästinenser ums Leben gekommen. Weitere 40 Menschen wurden laut Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes
im nördlichen Gaza und dessen Umgebung getötet. Auf Anfrage äußerte sich die israelische Armee nicht zu den Angriffen in diesen Bereichen.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Verhandlungen um eine Waffenruhe und Geiselfreiheit weiterhin in einer schwierigen Lage sind, während die humanitäre Situation sich
weiter verschärft.