Das Haus des Meeres in Wien trennt sich von seinen Riesenschildkröten. Wie die zoologische Einrichtung am Mittwoch mitteilte, wird künftig der Fokus verstärkt auf kleinere, hochbedrohte und ökologisch bedeutende Arten gelegt. Am Freitag, anlässlich des Weltschildkrötentags, findet jedoch noch eine „Farewell-Party“ für die Schildkröten statt.
WIEN/MARIAHILF. Das Haus des Meeres ist ein beliebtes Ausflugsziel in Wien und bietet auf rund 11.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche über 10.000 Tiere – darunter Haie, Krokodile und exotische Vögel. Auf diese Vielfalt können Besucher regelmäßig neue Entdeckungen machen. Doch in einer aktuellen Pressemitteilung gab das Haus bekannt, dass es sich „in naher Zukunft“ von seinen vier Aldabra-Riesenschildkröten trennen wird. Die Tiere ziehen in eine andere zoologische Einrichtung um, die ihnen „deutlich mehr Platz“ bieten kann. Der genaue Standort ist zurzeit noch unbekannt.
Fokus hin zu kleineren Arten
Diese Entscheidung ist Teil einer strategischen Weiterentwicklung des Hauses, erklärt der Direktor Jeff Schreiner: „Als moderne, wissenschaftlich geführte Institution passen wir unsere Tierhaltungen laufend an neue Erkenntnisse an. Unser Ziel ist es, nicht nur gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, sondern das Tierwohl neu zu definieren und Lebensräume zu schaffen, die bessere Bedingungen bieten als die Natur selbst.“ Zukünftig wird das Augenmerk stärker auf kleinere, hochbedrohte und ökologisch bedeutende Arten gerichtet, wie zum Beispiel das neu hinzugekommene westafrikanische Panzerkrokodil „Leila“.
In der Vergangenheit hat sich das Haus bereits von größeren Arten wie dem fünf Meter langen Sunda-Gavial „Adam“ und den Anakondas verabschiedet. Neu im Sortiment ist nun das westafrikanische Panzerkrokodil „Leila“, das als stark bedroht gilt.
Abschied am Weltschildkrötentag
Am kommenden Weltschildkrötentag, dem 23. Mai, haben Besucher nochmals die Möglichkeit, den Riesenpanzerechsen Lebewohl zu sagen. Geplant sind kommentierte Fütterungen verschiedener Schildkrötenarten und ein Kreativstand in der Meeresschutzausstellung.
Der Publikumsliebling Meeresschildkröte „Puppi“ bleibt jedoch im Haus erhalten. Auch andere Schildkrötenarten wie die Terekay-Schienenschildkröten, Wald- und Spaltenschildkröten sind weiterhin Teil der Ausstellung.
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