„Natürlich sind wir als Favoriten hineingegangen und hätten uns gewünscht, da mit Gold heimzugehen. Aber ganz ehrlich: Die Silberne muss man mit Handkuss nehmen“, sagte Tschofenig und betonte, dass man Silber gewonnen und nicht Gold verloren habe. „Im Großen und Ganzen dürfen wir zufrieden sein.“ Diese Aussage reflektiert eine positive Grundhaltung des österreichischen Teams nach dem Wettkampf und hebt die Bedeutung der Medaille hervor, selbst wenn die Goldmedaille fehlte. Wie seine renommierten Kollegen Kraft und Hörl zeigte auch der Weltcup-Spitzenreiter keine so überragenden Sprünge wie über weite Strecken der tief rot-weiß-rot eingefärbten Weltcupsaison.
Österreich lag nur nach dem ersten von insgesamt acht Sprüngen hauchdünn in Führung. Danach setzten sich die Slowenen an die Spitze und gaben sie mit wechselndem Vorsprung nicht mehr her. Am Ende wurde es für die ÖSV-Adler sogar noch knapp um Silber, da Normalschanzen-Weltmeister Marius Lindvik für Norwegen beeindruckende Sprünge zeigte. Hörl rettete mit einem ausreichend guten Sprung aber noch Rang zwei. „Das hätten wir nach diesem Saisonstart nie gedacht, wir sind sehr glücklich. Österreich war der Favorit, aber wir haben wirklich sehr gute Sprünge gezeigt“, sagte Domen Prevc, und bestätigte damit, dass sie ihren Erfolg nicht für selbstverständlich hielten.
- Österreichs Position: Führend nach dem ersten Sprung, aber dann von den Slowenen überholt.
- Wettbewerber: Slowenien, das schließlich die Goldmedaille gewann.
- Kernleistung: Lindvik von Norwegen zeigte auch herausragende Sprünge und stellte die Konkurrenz auf die Probe.
Kraft betonte, dass man auch über Platz zwei glücklich sein sollte. „Eine Medaille muss man erst gewinnen, und wir müssen schon am Boden bleiben. Natürlich haben wir uns Gold gewünscht, aber die Slowenen haben sich in einen Rausch gesprungen; keiner hat gepatzt. Aber ich bin sehr happy und hoffe, dass das ganze Team nicht über Silber enttäuscht ist. Eine Silberne musst du erst gewinnen“, sagte Kraft nach seiner bereits 15. WM-Medaille und bedauerte den nicht idealen Verlauf. „Der Wettkampf ist nie in unsere Richtung gekippt. Es wollte nicht sein. Wir haben einen soliden Wettkampf gemacht.“ Diese Worte spiegeln den Respekt gegenüber den Leistungen der Konkurrenz wider und zeigen, dass die österreichische Mannschaft ihre Motivation und den Teamgeist bewahren möchte.
Der stark springende WM-Debütant Ortner kam zu seiner ersten WM-Medaille. „Das ist sehr emotional. Richtig cool, meine erste WM-Medaille. Es waren zwei sehr solide Sprünge, ich bin sehr zufrieden, ich habe einen guten Beitrag geleistet zur Silbermedaille“, sagte der Kärntner und sein Stolz auf die Leistung war offensichtlich. Seine Bereitschaft, eine wichtige Rolle in der Teammannschaft zu spielen, ist ein positives Zeichen für die Zukunft österreichischer Skispringer.
Schlussspringer Hörl errang nach Bronze von der Normalschanze und im Mixed sein drittes Edelmetall in Trondheim. „Wir können uns sehr freuen, dass wir Silber haben. Es ist eine weitere Medaille für mich, das ist sehr schön. Es war grundsätzlich eine gute Leistung, man muss vor den Slowenen den Hut ziehen“, sagte Hörl, war aber mit seiner Leistung nicht ganz glücklich. „Die besten Sprünge habe ich leider nicht gezeigt.“ Seine Mischung aus Stolz und Selbstkritik zeigt die hohen Ansprüche, die sich die Athleten selbst setzen.
Das erhoffte Gold blieb für die Mannschaft von Andreas Widhölzl zwar aus, jedoch sorgten Kraft und Co. dafür, dass die seit 2005 anhaltende Medaillenserie in WM-Teambewerben verlängert wurde. Vor zwei Jahren in Planica war man Dritter geworden und die kontinuierliche Leistung des Teams zeigt, dass die österreichischen Skispringer stets konkurrenzfähig sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die gewonnenen Silbermedaille nicht nur eine Erinnerung an die harte Arbeit des Teams ist, sondern auch ein Ansporn, weiter auf die Goldmedaille hinzuarbeiten. Das österreichische Skisprungteam verfügt über das Potenzial, sich in zukünftigen Wettbewerben noch weiter zu steigern und kann auf eine vielversprechende Saison blicken.