Die Pläne von ORF, das berühmte Ö3-Weihnachtswunder im Dezember 2025 in Graz auszurichten, sind an den Widerständen der Stadtpolitik gescheitert. Die rot-grün-rote Rathauskoalition in Graz sah sich nicht in der Lage, die benötigten 300.000 Euro für diese bedeutende Charity-Veranstaltung aus öffentlichen Mitteln bereitzustellen.
GRAZ. Das Ö3-Weihnachtswunder hat im vergangenen Jahr bemerkenswerte Ergebnisse erzielt: Unglaubliche 5,48 Millionen Euro an Spenden kamen allein in Wiener Neustadt zusammen, um bedürftigen Familien zu helfen. Diese Charity-Aktion, die seit 2014 in der Adventszeit fünf Tage lang nonstop aus einer wechselnden österreichischen Stadt gesendet wird, hat sich als wirkungsvolles Format etabliert. Für die gastgebenden Städte bedeutet dies nicht nur bedeutende finanzielle Unterstützung für soziale Projekte, sondern auch eine Steigerung ihrer öffentlichen Diskussion sowie eine Verbesserung der Frequenz in den einzelnen Geschäften des stationären Handels.
Die Livesendung von 120 Stunden wurde von Ö3 als extrem wertvoll eingestuft, mit einem Werbewert von etwa 5,3 Millionen Euro. In Wiener Neustadt, einer Stadt mit etwa 48.000 Einwohnern, zog das Weihnachtswunder 2024 insgesamt 60.000 Besucher an, die sich die Live-Auftritte von Künstlern wie Rainhard Fendrich nicht entgehen lassen wollten. Es war eine großartige Gelegenheit für die Stadt, sich in der Vorweihnachtszeit zu präsentieren.
Die letzte Veranstaltung des Ö3-Weihnachtswunders in Graz liegt bereits 2015 zurück, was die Vorfreude auf eine Rückkehr in die steirische Landeshauptstadt verstärkte. Zu den Sponsoren zählte die Steiermärkische Sparkasse, die anlässlich ihres 200-jährigen Bestehens während des Events eine besondere Rolle spielen wollte.
Unklarheiten um die Absage des Weihnachtswunders
Die Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) zeigte sich jedoch wenig erfreut über die Pläne für das Event in der Grazer Innenstadt und wies diese Ende 2024 zurück. Ein Gespräch über die Thematik in der Rathauskoalition soll zu keinem positiven Ergebnis geführt haben. Während Kahrs Büro die Kontaktaufnahme seitens Ö3 nicht bestätigen wollte, wurde im Büro der grünen Vizebürgermeisterin Judith Schwentner betont, dass das Thema im Koalitionsausschuss behandelt wurde.
Ein Pressesprecher des Finanzstadtrats Eber erklärte, dass die Stadt Graz aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht in der Lage sei, mehrere Hunderttausend Euro beizusteuern. Das Grazer KPÖ gibt die Verantwortung dafür an den ÖVP-Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler weiter, der es versäumt habe, für die Veranstaltung Gelder bereitzustellen.
Das Büro des Wirtschaftsstadtrats äußerte sich verärgert über die Entwicklungen und betonte, dass man alles unternommen habe, um das Ö3-Weihnachtswunder nach Graz zu holen. Die Diskussion über mögliche finanzielle Unterstützung wurde als Ablenkungsmanöver abgetan, wobei das Volumen des verfügbaren Geldes in den Stadtratssparbüchern nicht ausreiche, um die erforderliche Summe zu decken.
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