Positionnahme: Innenstadtinitiative erklärt „nicht zuständig für Großevents“


Die Berichterstattung von MeinBezirk über die Absage des Ö3-Weihnachtswunders durch die Stadt Graz hat erneut für Aufregung gesorgt, und nun äußert sich auch die Innenstadtinitiative „Echt Graz“ zu diesem Thema.

GRAZ. Um die Situation zu erklären: Ö3 hatte geplant, seine beliebte Live-Sendung „Ö3-Weihnachtswunder“ in diesem Jahr in Graz abzuhalten. Doch die Rathaus-Koalition, angeführt von Bürgermeisterin Elke Kahr, entschied, dass Graz in der Weihnachtszeit keinen zusätzlichen Trubel benötige. Diese Entscheidung hat in der Stadt viele Unternehmer, die auf eine Steigerung der Fußgängerfrequenz gehofft hatten, vor den Kopf gestoßen.

Besonders bemerkenswert ist das Schweigen der Innenstadtinitiative „Echt Graz“, die sich aus einer Vielzahl von Innenstadtunternehmern zusammensetzt. Ihre mangelnde Unterstützung für das Event sorgte für Unverständnis und wurde in der Öffentlichkeit kritisch thematisiert.

„Keine Zuständigkeit“

Der Finanzvorstand von „Echt Graz“, Erwin Sacher, wandte sich jetzt in einem Schreiben an MeinBezirk zu dieser Thematik. „Es ist nicht die Aufgabe unseres Vereins, Großveranstaltungen wie das Ö3-Weihnachtswunder zu verhandeln. Solche Events fallen in den Zuständigkeitsbereich von Institutionen wie dem Citymanagement, Graz Tourismus sowie Wirtschaft Graz,“ erklärte Sacher. Er betonte jedoch, dass sich das Bündnis grundsätzlich für Maßnahmen, die die Frequenzsteigerung in der Innenstadt fördern, stark machen würde. Warum dies beim Ö3-Weihnachtswunder nicht der Fall war, bleibt unklar.

Erwin Sacher, Vorstandsmitglied von 'Echt Graz', wehrt sich gegen Kritik an der Innenstadtinitiative. | Foto: Jorj Konstantinov

„Verein agiert unabhängig“

Auf den Vorwurf, dass finanzielle Bedenken eine Rolle gespielt haben könnten, reagierte Sacher entschieden: „Der Verein finanziert sich nicht ausschließlich durch städtische Förderungen, sondern setzt sich aus Mitgliedsbeiträgen, Projektförderungen, Sponsoren und eigenen Einnahmen zusammen.“ Ein kürzlich berichteter Förderbetrag von 100.000 Euro sei dabei irreführend; Insider sprechen für 2025 von etwa 50.000 Euro, wovon ein erheblicher Teil für ein nicht näher definiertes „Event“ reserviert ist.

„Wir haben 110 Mitglieder“

Sacher wies auch die Angabe zur Mitgliederzahl zurück, die nur 86 Betriebe auf der Webseite des Vereins anführt. Tatsächlich sind es laut Sacher 110 Mitgliedsbetriebe mit etwa 2.500 Beschäftigten in der Grazer Innenstadt. Diese Diskrepanz erklärt er mit dem Zweck der Webseite: Diese sollte als zentrale Informationsplattform für die Öffentlichkeit und als Förderung des vielfältigen Angebots der Mitgliedsbetriebe fungieren, nicht nur zur Bewerbung von Veranstaltungen.

Die Vorberichterstattung:

Rathauskoalition sagte Ö3-Weihnachtswunder in Graz ab

Innenstadtinitiative reagiert nicht auf Absage des „Weihnachtswunders“



Source link

Beitrag teilen