Raum Graz: Meinungen der Autoklubs zu Park-and-Ride, öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Ausbau der A9


In welche Richtung entwickelt sich die Mobilität im Grazer Raum? Welche Erwartungen haben die verschiedenen Interessengruppen in und um die steirische Landeshauptstadt? Im dritten Teil der Serie „Verkehrszukunft Graz“ hat MeinBezirk die Automobilclubs zu den Anforderungen an „Park and Ride“-Anlagen sowie zum geplanten Ausbau der A9 befragt.

GRAZ/GRAZ-UMGEBUNG. In der Region Graz ist kaum ein Thema emotional so aufgeladen wie die Mobilität. Aus diesem Grund wird in der Serie „Verkehrszukunft Graz“ verschiedenen Meinungen Raum gegeben. Um dem wachsenden Verkehrsaufkommen in Graz Herr zu werden, ist laut den Ziviltechnikern Andreas Brandner und Markus Frewein ein gezielter Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel sowie der Park-and-Ride-Anlagen notwendig, die weit außerhalb der Stadt bis in die Peripherie angelegt werden sollten. Im Gegensatz zu vielen Befragten aus dem Umland stehen beide den Plänen zur Verbreiterung der A9 Pyhrn Autobahn jedoch skeptisch gegenüber.

Die Schaffung von Park-and-Ride-Anlagen wird aus unterschiedlichsten Perspektiven als effektive Strategie zur Verkehrsberuhigung gesehen. Wo sie gebaut werden sollen, scheidet indes die Geister. | Foto: ÖBB

Wie schätzen führende Automobilclubs die Situation ein? Der ÖAMTC informiert, dass man zwar eine Datenbank über die Park-and-Ride-Plätze führt, jedoch keine qualitativen Aussagen dazu machen könne. Der ARBÖ, vertreten durch Steiermark-Präsident Klaus Eichberger, ist deutlich optimistischer: „Park-and-Ride-Anlagen sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, um die Pendlerströme am Stadtrand abzuleiten.“ Um die Akzeptanz dieser Angebote zu erhöhen, ist eine gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz daher essenziell.

ARBÖ begrüßt A9-Ausbau

Eichberger äußert sich positiv über den angestrebten dreispurigen Ausbau der A9, weist jedoch darauf hin, dass dieser mehr Pendler aus dem Süden nach Graz ziehen könnte: „Für den ARBÖ ist die Nutzung der Autobahn sinnvoller als der Rückgriff auf geringfügige Straßennetze.“ Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, weitere Park-and-Ride-Anlagen zu schaffen sowie attraktive, sozialverträgliche Tarife für Kombitickets im öffentlichen Verkehr einzuführen. Eichberger betont zudem: „Die Parksituation in Graz ist suboptimal. Es muss dringend neue Parkflächen geben, da bestehende Garagen oft zu eng für moderne, breitere Automobile sind.“

ARBÖ-Steiermark-Präsident Klaus Eichberger erkennt die Diskrepanz zwischen der bestehenden Infrastruktur und der wachsenden Anzahl breiterer Autos: "Die Parksituation in Graz ist nicht optimal und es müssen neue Parkplätze geschaffen werden." | Foto: ARBÖ

Eichberger merkt an, dass es „keine Denkverbote“ geben sollte, da Graz eine wachsende Stadt ist und immer mehr Menschen in die urbanen Räume ziehen. Anhaltende Parkplatzstreichungen ohne adäquate Begleitmaßnahmen würden die Probleme verschärfen. „Das öffentliche Verkehrsnetz muss unbedingt ausgebaut werden, insbesondere in die Außenbezirke. Sei es durch Straßenbahnen, Züge oder wenigstens Busverbindungen,“ fordert der ARBÖ-Präsident.

Weitere Beiträge aus der Serie „Verkehrszukunft Graz“:

  • Ziviltechniker mit heftiger Kritik am A9-Ausbau
  • „Erhobener Zeigefinger wird bei Verkehrswende nicht helfen“
  • Der Verkehr belastet die Anrainer-Gemeinden



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