Rückgang bei Eheschließungen und Scheidungen: Ein Blick auf die aktuellen Trends!


„Im Jahr 2024 gab es in Österreich weniger Hochzeiten und auch weniger Scheidungen als im Jahr davor“, sagte Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria. Diese Rückgänge in der Eheschließung und Scheidung sind besonders bemerkenswert und spiegeln eine interessante sozio-kulturelle Dynamik wider, die sich in den letzten Jahren in Österreich und vielen anderen europäischen Ländern abzeichnet. Die Gesamtzahl der Eheschließungen ging um 931 Paare zurück, was bedeutet, dass insgesamt 45.438 Paare am Standesamt den Bund fürs Leben schlossen. Dieses Ergebnis ist nicht nur statistisch bedeutend, sondern wirft auch Fragen über die aktuellen gesellschaftlichen Trends auf.

Die Scheidungen verzeichneten ebenfalls einen Rückgang, mit 14.344 Fälle im Jahr 2024, was einem Minus von 2,6 Prozent entspricht. Dies könnte darauf hindeuten, dass Paare, die sich entscheiden zu heiraten, möglicherweise auch bereit sind, an ihren Ehen festzuhalten. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 377 Scheidungen weniger. Im Bereich der eingetragenen Partnerschaften erlebte Österreich ebenfalls Rückgänge, wobei 98 Paare weniger diese Form der Lebensgemeinschaft wählten, aber interessanterweise lösten 22 Paare weniger ihre Partnerschaft auf.

Die vorläufige Zahl der Eheschließungen 2024 lag um 931 unter der des Vorjahres. Das ist ein Minus von zwei Prozent. Besonders bei gleichgeschlechtlichen Eheschließungen, die seit dem 1. Januar 2019 in Österreich möglich sind, gab es einen Rückgang. Hier gaben 779 Paare „Ja“, was einem Rückgang von 0,8 Prozent entspricht. Unter diesen Zahlen befinden sich auch 37 Umwandlungen von eingetragenen Partnerschaften in Ehen, was die anhaltende gesellschaftliche Akzeptanz und rechtliche Gleichstellung unterstreicht.

In acht Bundesländern wurden 2024 weniger Ehen geschlossen als im Jahr zuvor. Dies betrifft insbesondere:

  • Burgenland: minus 14,8 Prozent
  • Tirol: minus 4,9 Prozent
  • Salzburg: minus 3,8 Prozent

Einzig in der Steiermark gab es einen Anstieg der Eheschließungen um 2,3 Prozent, was darauf hindeuten könnte, dass regionale Faktoren eine Rolle spielen könnten.

In Bezug auf eingetragene Partnerschaften wurden 1.737 solche von verschiedengeschlechtlichen Paaren geschlossen, was einem Rückgang von 5,8 Prozent entspricht. Im Gegensatz dazu stiegen jedoch gleichgeschlechtliche Partnerschaften auf 120, was einen Anstieg von 7,1 Prozent darstellt. Die Analyse zeigt, dass in fünf Bundesländern 2024 weniger eingetragene Partnerschaften als im Vorjahr begründet wurden. Die deutlichsten Rückgänge waren in:

  • Niederösterreich: minus 15,5 Prozent
  • Oberösterreich: minus 11,3 Prozent

Im Burgenland (plus 16 Prozent) und der Steiermark (plus 15,1 Prozent) gab es jedoch signifikante Anstiege.

Die vorläufigen Daten zur Scheidungsrate zeigen, dass 14.344 Scheidungen im Vorjahr verzeichnet wurden, mit den größten Rückgängen in:

  • Kärnten: minus 7 Prozent
  • Tirol: minus 6,7 Prozent
  • Oberösterreich: minus 4,4 Prozent

Ein erfreuliches Plus von 4,4 Prozent wurde jedoch in Niederösterreich registriert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Trends in der Eheschließung und Scheidung in Österreich im Jahr 2024 einen Rückgang verzeichneten, der sowohl gesellschaftliche als auch rechtliche Aspekte in Frage stellt. Diese Entwicklungen könnten auf sich verändernde Werte und Einstellungen in der Gesellschaft hinweisen, die es wert sind, weiter untersucht zu werden.

Beitrag teilen