Sanierungsplan: Zukunft der Wiener Designerin Hoschek sieht vielversprechend aus


Positive Nachrichten aus der Wiener Modebranche am Mittwoch. Die berühmte Designerin Lena Hoschek musste im Oktober Insolvenz anmelden. Jetzt haben jedoch die 230 Gläubiger einem Sanierungsplan zugestimmt.

WIEN/MEIDLING. Eine Insolvenzmeldung erschütterte Mitte Oktober 2024 die Wiener Modewelt. Das Unternehmen von Star-Designer Lena Hoschek musste beim Handelsgericht Wien einen Insolvenzantrag stellen. Das Ziel war eine Sanierung des Betriebs, wofür jedoch die Zustimmung der Gläubiger zum Sanierungsplan erforderlich war.

Laut KSV 1870 und Creditreform stimmten die Gläubiger bei der entscheidenden Sanierungsplantagsatzung dem Plan zu. Insgesamt wurden von 231 Gläubigern Forderungen in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro angemeldet, von denen die Insolvenzverwalterin rund 5,4 Millionen Euro als rechtmäßig anerkannt hat, so der KSV 1870.

Hoschek verbindet in ihren Entwürfen immer wieder österreichische Tradition und Moderne. | Foto: AANOIR/ Robert Weinzettl

Bei der anschließenden Abstimmung stimmten die Gläubiger für einen Sanierungsplan mit einer Schulden-Rückzahlungsquote von 21 Prozent. Die ersten 7 Prozent sollen bereits innerhalb von 14 Tagen nach rechtskräftiger Bestätigung des Vorhabens ausgezahlt werden.

„Von Altlasten befreit“

„Mit der Zustimmung zum Sanierungsplan ist der Grundstein für die erfolgreiche Sanierung des Unternehmens gelegt. Wenn die vereinbarte Gesamtquote erfüllt wird, ist das Unternehmen endgültig von seinen finanziellen Altlasten befreit“, erklärte David Schlepnik vom KSV 1870. Zusätzlich wurde seit der Insolvenzeröffnung an einem soliden Fortbestand gearbeitet, so Creditreform. Die Zahl der Mitarbeiter wurde von 47 auf 42 reduziert.

Der Flagship-Store von Lena Hoschek befindet sich in der Seilergasse 16. | Foto: AANOIR/ Robert Weinzettl

Die Marke Lena Hoschek zeigt sich optimistisch in Bezug auf ihre wirtschaftliche Zukunft, prognostiziert Insolvenzexperte Stephan Mazal von Creditreform: „In den kommenden Jahren soll der Umsatz erheblich gesteigert und das Unternehmen wieder in die Gewinnzone gebracht werden“.

„Überwältigender Vertrauensbeweis“

Das Unternehmen wurde 2005 von Hoschek gegründet und ist mittlerweile international tätig. Neben Boutiquen in Wien und Graz wird von der Hauptniederlassung in Meidling aus ein Online-Shop betrieben. Die finanziellen Schwierigkeiten resultierten hauptsächlich aus Lieferschwierigkeiten, die das operative Geschäft im letzten Monat beeinträchtigen, sowie aus Vorauszahlungen, Verschlechterungen der Finanzierungskonditionen und Altlasten der Corona-Pandemie. Zunächst wurde versucht, die finanzielle Lücke intern zu schließen; der endgültige Schritt zum Handelsgericht war jedoch unvermeidbar.

In einer ersten Mitteilung bedankt sich Designerin Hoschek persönlich bei den Gläubigerinnen und Gläubigern: „Diese Zustimmung ist ein überwältigender Vertrauensbeweis und zeigt, wie stark die Unterstützung unserer Partner:innen ist. Ich bin tief dankbar für die großartige Zusammenarbeit mit allen Beteiligten – von unseren Mitarbeiter:innen bis hin zu unseren Lieferant:innen“, so die Unternehmerin.

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