Sautergasse: Das Nachtzentrum Obdach zieht eine Bilanz der ersten Monate


Das Nachtzentrum Obdach in der Sautergasse 34, das seit Juli 2024 zwischen den Bezirken Hernals und Ottakring einen sicheren Hafen für obdachlose Menschen bietet, hat sich rasch zu einem entscheidenden Bestandteil der Wiener Wohnungslosenhilfe entwickelt. MeinBezirk hat sich nach den ersten Betriebsmonaten erkundigt, wie sich das Zentrum geschlagen hat.

WIEN/HERNALS/OTTAKRING. Im Jahr 2024 wurde das Nachtzentrum von „FSW Obdach“, einer Tochtergesellschaft des Fonds Soziales Wien, eröffnet. Es bietet obdachlosen Menschen zwischen Ottakring und Hernals von 19 bis 9 Uhr Ruhe, Abkühlung und Schutz vor den Widrigkeiten des Lebens auf der Straße. Gleichzeitig wird am Standort tagsüber eine Wärmestube als Teil des Winterpakets 2024/2025 betrieben, um den zusätzlichen Bedarf an Unterstützung zu decken.

Bereits bei der Eröffnung im Juli 2024 war das Nachtzentrum stark frequentiert. Um einen Einblick in die Nutzung zu bekommen, sprach MeinBezirk mit der Einrichtungsleiterin Katharina Sedlacek über die ersten Monate des Betriebs.

Bis zu 60 Personen gleichzeitig

Nach Angaben von Sedlacek hat das Nachtzentrum seit seiner Eröffnung eine konstant hohe Auslastung verzeichnet. Während zu Spitzenzeiten bis zu 60 Personen gleichzeitig Unterkunft suchten, haben viele Nutzerinnen und Nutzer das Angebot regelmäßig in Anspruch genommen. „Einige sind Stammgäste, während andere nur sporadisch für einige Nächte kommen“, erläutert Sedlacek.

Das Nachtzentrum Obdach in der Sautergasse 34 wird von einem diversen Team betrieben, das viele unterschiedliche Sprache beherrscht. | Foto: Fonds Soziales Wien

Die Diversität des Teams spielt eine zentrale Rolle. Mit einem Altersspektrum von 21 bis 63 Jahren spricht das Team rund 15 Fremdsprachen, was besonders wichtig ist, um die Kommunikation mit Personen zu erleichtern, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind.

Hilfe bei Hochwasser

Ein Beispiel für die praktische Hilfe, die das Nachtzentrum bietet, war das verheerende Hochwasser im September 2024, als das Zentrum kurzfristig auf einen 24/7-Betrieb umgestellt wurde, um allen Betroffenen Schutz zu bieten. „Die Mitarbeitenden und Nutzerinnen und Nutzer haben während dieser kritischen Zeit zusammengearbeitet, um alles zu bewältigen“, berichtet Sedlacek.

Bis zu 60 Leute fanden Obdach in dem Nachtzentrum. Bei dem großen Unwetter halfen alle zusammen.  | Foto: Fonds Soziales Wien

Diese enge Zusammenarbeit hat auch die Nachbarschaft positiv beeinflusst. Die Anwohner sind offen dafür, Sachspenden wie Besteck und Trinkbecher an das Nachtzentrum zu übergeben, was zeigt, dass die Gemeinschaft hinter der Initiative steht. “Es ist klar, dass ein solches Miteinander im Bezirk für alle von großer Bedeutung ist”, so Sedlacek abschließend über die letzten Monate.

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