Nach Angaben russischer Behörden wurden in der Nacht über 300 ukrainische Drohnen abgeschossen. Dieser großangelegte Angriff konzentrierte sich hauptsächlich auf die Hauptstadtregion Moskau sowie die Grenzregion Kursk. Das anhaltende Drohnenfeuer begann um 04:00 Uhr Ortszeit (02:00 Uhr MEZ), wie Gouverneur Andrej Worobjow auf Telegram mitteilte. Laut Berichten führten herabstürzende Drohnenteile zu Schäden in mehreren Wohnungen eines Hochhauses in einem Moskauer Vorort.
Moskau Bürgermeister Sergej Sobjanin bestätigte ebenfalls auf Telegram, dass die russische Luftabwehr weiterhin den „massiven Angriff feindlicher Drohnen“ abwehrt. Dem Verteidigungsministerium zufolge wurden in der Nacht insgesamt 337 ukrainische Drohnen neutralisiert. Die Zahlen verteilen sich wie folgt:
- In der Hauptstadtregion: 91 Drohnen
- In der Region Kursk: 126 Drohnen
Ukrainische Angriffe, die über Hunderte von Kilometern von der Grenze entfernt stattfinden, sind seit Beginn der russischen Offensive vor drei Jahren eher ungewöhnlich. Die Angriffe führten zu einer Unterbrechung des Flugverkehrs am Moskauer Flughafen Wnukowo. Außerdem gab es an den Flughäfen Domodedowo, Schukowski und Scheremetjewo „vorübergehende Einschränkungen“ gemäß den Angaben der russischen Luftfahrtbehörde. Diese Entwicklungen könnten die Sicherheits- und Mobilitätslage in der Region weiter destabilisieren.
Parallel zu diesen militärischen Entwicklungen finden in Saudi-Arabien Gespräche zwischen US-amerikanischen und ukrainischen Vertretern statt, die den Hintergrund eines signifikanten Wandels in der US-Politik gegenüber der Ukraine widerspiegeln. Diese Gespräche finden statt, nachdem die Beziehungen zwischen Washington und Kiew unter dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump unter Druck geraten sind. Der aktuelle ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft, dass Washingtons Annäherung an die Positionen des Kreml eine Wiederaufnahme der US-Unterstützung für die Ukraine zur Folge haben könnte.
Die Gespräche in Saudi-Arabien sind hochrangig besetzt. Die US-Delegation wird von Außenminister Marco Rubio geleitet. Präsident Selenskyj erreichte am Montagmittag den Verhandlungsort in Jeddah, jedoch blieb zunächst unklar, ob er direkt an den Gesprächen mit der US-Delegation teilnehmen würde. Für Selenskyj ist dies eine kritische Phase in der Diplomatie, die nicht nur den zukünftigen Verlauf des Konflikts, sondern auch die geopolitische Landschaft in der Region beeinflussen könnte.
Ein vorhergegangenes Treffen zwischen Selenskyj und Trump im Weißen Haus im Februar endete in einem Eklat, und im März stellte Trump die militärische Unterstützung der USA für die Ukraine vorübergehend ein. Trump fordert von Selenskyj Zugeständnisse, um den seit drei Jahren andauernden Konflikt zu beenden. Diese Forderungen werfen Fragen auf, wie die Ukraine ihre territorialen und politischen Interessen wahren kann, während sie versucht, eine Waffenruhe zu erreichen.
Insgesamt zeigt die aktuelle Situation, dass die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine weiterhin hoch sind, während wichtige diplomatische Gespräche im Gange sind. Diese Entwicklungen könnten ausschlaggebend dafür sein, wie sich der Konflikt in den kommenden Monaten gestaltet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl militärische als auch diplomatische Dimensionen im Ukraine-Konflikt eng miteinander verwoben sind und die zukünftige Stabilität in der Region stark von den Entscheidungen beider Seiten abhängen wird.