Selbst in Bäumen: Anwohnerin schlägt Alarm wegen Rattenplage am Handelskai


Rattenplage am Handelskai: Bewohner äußern Besorgnis und fordern Maßnahmen.

WIEN/BRIGITTENAU. „Nie in meinem Leben habe ich vorher Ähnliches gesehen“, beschreibt eine besorgte Anwohnerin aus der Brigittenau die Besorgnis erregende Situation am Handelskai. In den letzten Wochen hat sich die Rattenpopulation in dieser Gegend dramatisch erhöht. Besonders entlang des Treppelwegs in Richtung Donau, insbesondere in der Nähe des Aufzugs zur U6-Station, tummeln sich die Nagetiere ungestört zwischen den Büschen, was bei den Anwohnern Besorgnis auslöst.

Ein Hauptgrund für den Anstieg der Rattenpopulation, so die zuständigen Behörden, liegt im Füttern von Wildtieren. Viele Anwohner schicken regelmäßig Lebensmittel wie Brot und andere Essensreste, um Vögel und andere Tiere zu füttern, was erfreuliche absichtliche, aber schwerwiegende Folgen hat. „Die Situation hat in den letzten Wochen drastisch zugespitzt“, merkt die Anwohnerin an. Dies führt dazu, dass Essensreste herumliegen, die die Ratten anlocken und ihnen Nahrung bieten.

Verstoß gegen das Wiener Reinhaltegesetz

„Ich vermisse hier Kontrollgänge von zuständigen Stellen, die die Menschen darauf aufmerksam machen, dass mit dieser Fütterung nichts Gutes getan wird“, bringt sie ihre Frustration zum Ausdruck. Tatsächlich bedeutet diese Fütterung nicht nur, dass Essensreste in der Umgebung liegen bleiben und die Ratten anziehen, sondern sie verletzt auch das Wiener Reinhaltegesetz, das die Verunreinigung von öffentlich zugänglichen Grünflächen verbietet. Das Gesetz soll die Sauberkeit und Hygiene in der Stadt gewährleisten und unangemessenes Verhalten verhindern.

Die Ratten am Handelskai baumeln im Gebüsch und bedienen sich gierig an verschiedenen Essensresten. | Foto: Erna Neumüller

Die Bezirksvorstehung Brigittenau hat die Problematik zur Kenntnis genommen. Obwohl sie selbst nicht unmittelbar für Lösungen zuständig ist, versichert sie, alle zuständigen Magistratsstellen zu informieren und appelliert an die Bevölkerung, keine Tiere zu füttern: „Das schadet nicht nur den Wildtieren, sondern trägt auch zur Rattenpopulation bei.“

Köder und informative Hinweisschilder

Auf unsere Anfrage hin äußerten sich zwei Magistratsstellen der Stadt Wien zum Problem. Die Abteilung für Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht der Stadt Wien (MA 40) kümmert sich um die Einhaltung der Wiener Rattenverordnung. Ein Sprecher erklärte, dass die Verantwortung für die Rattenbekämpfung jedoch bei den jeweiligen Liegenschaftseigentümern liegt. „Laut Wiener Rattenverordnung müssen Eigentümer regelmäßig Vorsorge treffen, um Rattenbefall zu verhindern, und das betrifft auch den Handelskai“, erläutert er.

Der Liegenschaftseigentümer, in diesem Fall die Magistratsabteilung Wiener Gewässer (MA 45), führt bereits zielgerichtete Maßnahmen zur Rattenbekämpfung durch. Dazu gehören das Aufstellen von kinder- und haustiersicheren Köderboxen sowie das Anbringen von Schildern, die auf das Fütterungsverbot hinweisen. Ein Sprecher der MA 45 stellt klar: „Wasservögel sind ganzjährig in der Lage, sich selbst zu ernähren. Sie betteln nicht aus Hunger.“ Die Kontrollen werden weiterhin intensiv fortgeführt, um eine Lösung für das wachsende Problem zu finden.

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