Die Polizei hat bei einem tragischen Amoklauf an der BORG Dreierschützengasse in Graz mehrere Tote bestätigt, jedoch besteht keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit. Eltern und Kinder erhalten psychologische Unterstützung. Die Berichterstattung über den Vorfall überschlagen sich, während die Polizei zunächst von einer Festnahme des mutmaßlichen Täters berichtet. Die Bürgermeisterin der Stadt, Elke Kahr, hat jedoch Informationen, dass der Täter tot sei. Um 12.50 Uhr bestätigt die Polizei schließlich den Tod des mutmaßlichen Täters.
GRAZ. Laut der Polizei sind bei dem Vorfall am BORG Dreierschützengasse mehrere Personen ums Leben gekommen. Konkrete Zahlen werden bislang nicht bekannt gegeben, jedoch gibt es Berichte über schwer verletzte Opfer. Laut Bürgermeisterin Kahr sind auch zahlreiche Personen in kritischem Zustand. Der mutmaßliche Schütze wurde anfangs als festgenommen gemeldet, bevor die Information über seinen Tod eintraf.
Unterstützung für Betroffene
Die Schülerinnen und Schüler wurden in die Helmut-List-Halle gebracht, wo ein Kriseninterventionsteam eingerichtet wurde. Eine weitere Anlaufstelle für Eltern befindet sich in der ASKÖ Sporthalle, ebenfalls mit einem Kriseninterventionsteam vor Ort. Der Bereich um die Schule ist großräumig abgesperrt, und der Zugang zu den Sammelstellen ist reguliert, sodass nur Angehörige Zutritt haben, welche sich zuvor anmelden müssen. Eltern strömen kontinuierlich zu der Sammelstelle.
Ein massives Aufgebot von Polizei und Rettungsdienst, einschließlich des Roten Kreuzes, ist vor Ort, um die Situation zu bewältigen. Anwohner und Schaulustige versuchen, das Geschehen zu dokumentieren, wobei die Polizei wiederholt dazu aufruft, das Filmen zu unterlassen.
Rotes Kreuz mit beeindruckender Einsatzkraft
Das Rote Kreuz ist mit 160 Einsatzkräften vor Ort eingesetzt. Verletzte werden je nach Schwere der Verletzungen und Kapazitäten auf verschiedene Krankenhäuser verteilt. Der Einsatz erfolgt gemäß dem „MANV“-System, das für „Massenanfall von Verletzten“ steht, um eine effiziente medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Der Vorfall hat in der politischen Landschaft bereits große Wellen geschlagen. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, äußerte via „X“:
Die Nachrichten aus Graz treffen ins Mark. Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und Freunden. Schulen sollten Orte der Hoffnung und Zukunft sein.
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) June 10, 2025
Bundeskanzler Christian Stocker hat ebenfalls sein Mitgefühl ausgesprochen und die betroffenen Familien in seinen Gedanken erwähnt:
Meine Gedanken sind bei den Familien und Eltern, die ihr Kind verloren haben.
— Christian Stocker (@_CStocker) June 10, 2025
Versorgung der Verletzten
Der Einsatz rund um die BORG Dreierschützengasse begann bereits um 10 Uhr am Dienstag. Neben zahlreichen Polizeikräften sind auch Spezialeinheiten im Einsatz. Polizeihubschrauber überwachen die Region und sind ab etwa 11.15 Uhr in der Luft zu sehen. Erste Opfer mit Schussverletzungen wurden ins LKH West eingeliefert.
Dieser schockierende Vorfall ereignet sich nur zehn Tage vor dem zehnten Jahrestag eines Amoklaufs im Grazer Stadtzentrum, bei dem drei Menschen getötet wurden. Das Innenministerium und die Polizei haben für den Nachmittag eine Pressekonferenz angekündigt, bei der weitere Informationen erwartet werden.
Möglicher Amoklauf an Grazer Schule