Snooker-Profi Florian Nüßle strebt überraschenden Erfolg bei WM-Qualifikation an


Am Mittwoch beginnt für Florian Nüßle die Qualifikation zur Snooker-Weltmeisterschaft in Sheffield. Der Grazer sieht seine Chancen realistisch, versteht aber, dass der Eintritt zur WM eine große Sensation wäre. Sein langfristiges Ziel ist der Verbleib in der World Tour.

GRAZ/STEIERMARK/SHEFFIELD. Florian Nüßle, der erste Österreicher auf der Snooker World Tour, ist auf dem Weg zur Weltmeisterschaft. Am Montag reiste der 22-jährige Grazer nach Sheffield, wo er am Mittwoch in der ersten Qualifikationsrunde spielt. Sein erster Gegner wird der Waliser Duane Jones sein, derzeit auf Platz 90 der Weltrangliste.

Snooker kann zur Nervenschlacht werden. In der Vorbereitung setzt der Grazer gezielt auf Ruhe.  | Foto: GEPA

Über das Wochenende trainierte Nüßle in Salzburg und plant weitere Einheiten vor Ort in Sheffield. „Ich werde trainieren, wo und wann es möglich ist“, so der Spieler. Um zur WM zu gelangen, muss er insgesamt vier Qualifikationsrunden gewinnen, denn nur 16 Spieler überstehen die Qualifikation und erreichen das berüchtigte Crucible Theatre.

Vier Hürden bis zur WM

Als Neuling in der World Tour hat Nüßle das Ziel, in der ersten Qualifikationsrunde zu siegen. Vor zwei Jahren schaffte es Nüßle bis in die zweite Runde – ein Einzug in die dritte Runde wäre für ihn ein bedeutender Schritt. „Technisch gesehen ist alles möglich, aber ich weiß genau, dass mentale Stärke entscheidend ist. Es ist wichtig, dass ich kontrolliere, was ich beeinflussen kann“, erklärt er.

In den nächsten Jahren will Nüßle den Sprung unter die Top 64 der Welt schaffen.  | Foto: GEPA

Der Druck als ständige Herausforderung

Im Snooker ist die mentale Stärke oft entscheidend. „Die technische Befähigung ist unter den Spielern vergleichbar, jedoch bringt die Nervenstärke den entscheidenden Vorteil“, betont Nüßle. „Die Mentalität bleibt wichtig – in langen Matches, in denen man schnell frustriert sein kann, eine positive Einstellung zu bewahren, ist die größte Herausforderung.“

Snooker hat in Österreich immer mehr Anklang gefunden, auch dank Nüßles Bemühungen.  | Foto: GEPA

Einen festen ritualisierten Ablauf hat Nüßle nicht – er fokussiert sich auf Ruhe. „Meditation und ruhige Rückzugsorte spielen eine große Rolle. In der Stunde vor einem Match reduziere ich den Kontakt zu anderen und auch mein Handynutzung“, erklärt er.

Sein Weg zum Snooker

Snooker ist ein fester Bestandteil von Nüßles Leben, seitdem er mit drei Jahren durch seinen Vater zum Sport fand. Er begann mit fünf zu spielen und entwickelte bereits mit 13 Jahren eine Leidenschaft für das Spiel. Neben Snooker war er auch talentierter Fußballer bei SK Sturm und Golfspieler. „Ballsportarten liegen mir einfach“, sagt er.

Für die Zukunft hat Nüßle ambitionierte Pläne: „Ich möchte unter die Top 64 kommen und meinen Platz auf der Tour sichern – das ist die Basis. Zudem will ich bei Turnieren tiefergehende Runs erzielen, also möglichst bis ins Viertel- oder Halbfinale kommen.“

Challenges in Österreich

Obwohl die internationale Konkurrenz in Ländern wie England und China über bessere Trainingsbedingungen verfügt, bemerkt Nüßle ein wachsendes Interesse an Snooker in Österreich. „Immer mehr Menschen interessieren sich für den Sport“, merkt er an. Dennoch gibt es an Anzahl und Niveau starker Trainingspartner in Österreich noch Verbesserungspotential: „Ich trainiere meist allein, während die Spieler in England täglich mit gleichwertigen oder stärkeren Spielern trainieren können, was einen großen Unterschied macht.“

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