Um den Wienerinnen und Wienern im Sommer Kühlung zu verschaffen, setzt Wien Energie bereits seit einigen Jahren auf Fernkälte. Angesichts des steigenden Bedarfs werden die Zentren kontinuierlich ausgebaut und erweitert. Insgesamt sind Investitionen von 90 Millionen Euro in den kommenden Jahren geplant.
WIEN. Die Sommer werden nicht nur heißer, sondern auch länger. In den letzten Jahren ist die Zahl der Nächte, in denen die Temperatur über 20 Grad bleibt, erheblich gestiegen. So wurden in der Innenstadt 2024 insgesamt 53 „Tropennächte“ registriert. Diese Entwicklung spiegelt die globalen Klimaänderungen wider und stellt die Stadt vor neue Herausforderungen.
Der Geschäftsführer von Wien Energie, Michael Strebl, betont die gesundheitlichen Aspekte von Kühlung: „Kühlung ist nicht nur eine Frage des Komforts, sondern zunehmend auch der Gesundheit. Angesichts der steigenden Temperaturen ist es entscheidend, dass wir in die Erweiterung der Fernkälte investieren.“ Dies ist besonders wichtig, da hohe Temperaturen zu gesundheitlichen Problemen wie Hitzschlägen und Dehydrierung führen können.
Neue Kältemaschine installiert
Um den gestiegenen Kühlbedarf zu decken, wurde die bestehende Kältemaschine in der Fernkältezentrale Schottenring erneuert. Über zwei Nächte hinweg wurde die imposante Maschine, die 23 Tonnen wiegt und 7,5 Meter lang ist, installiert. Die neue Kältemaschine ermöglicht eine Leistungssteigerung von knapp zwei auf 20 Megawatt.
Zusätzlich wurde eine neue Fernkältezentrale in der Siemenstraße in Floridsdorf eröffnet, die mit einer Kältemaschine mit sechs Megawatt den wachsenden Kühlbedarf abdecken soll. Diese Erweiterungen sind Teil einer umfassenderen Strategie zur Förderung einer nachhaltigen urbanen Infrastruktur.
In der Kältezentrale am Alsergrund wird derweil ein Eisspeicher konstruiert, der dazu beitragen soll, Verbrauchsspitzen abzudecken und den Betrieb der Kältezentrale effizienter zu gestalten. Dieser Innovationsansatz ist Teil des Trends zu smarteren Energieverteilungssystemen, die nicht nur reaktive, sondern auch proaktive Lösungen für den Klimawandel bieten.
Kühlung für Büros und Co.
Die Tätigkeit der Kältemaschinen ist recht einfach. Wasser wird eingespeist und auf etwa fünf Grad abgekühlt. Das gekühlte Wasser wird dann über die hauseigenen Kühlsysteme in den angeschlossenen Gebäuden verteilt. Dort nimmt das Wasser die Wärme auf und transportiert sie ab. Zu den Gebäuden, die an das Fernkältesystem angeschlossen sind, gehören Büros, das Allgemeine Krankenhaus (AKH), das Musicaltheater Ronacher und das Naturhistorische Museum (NHM). Zudem sind bereits zahlreiche Wohnungen, die über eine entsprechende Fernkälte-Infrastruktur verfügen, in das System integriert.
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