Die Kardinäle haben einen eindringlichen Appell für den Frieden veröffentlicht und dabei die Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand an allen Fronten erhoben, im Einklang mit den Wünschen von Papst Franziskus. In ihrer Erklärung bedauern die Kardinäle, dass es in den letzten Monaten keine nennenswerten Fortschritte bei den Friedensprozessen in Konfliktregionen wie der Ukraine, dem Nahen Osten und anderen Teilen der Welt gegeben hat. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg von Angriffen auf Zivilbevölkerungen, die zunehmend in Mitleidenschaft gezogen werden.
„Wir appellieren von Herzen an alle beteiligten Parteien, so bald wie möglich einen dauerhaften Waffenstillstand zu erreichen. Es ist an der Zeit, ohne Vorbedingungen und Verzögerungen den seit langem von den betroffenen Bevölkerungen und der ganzen Welt ersehnten Frieden auszuhandeln“, so die Kardinäle in ihrer Aussendung. Sie ermutigen auch alle Gläubigen, ihr Gebet zu intensivieren, um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erlangen.
In einer weiteren Sitzung diskutierten die Kardinäle auch über die notwendigen Amtsgeschäfte innerhalb der Kirche. Die Generalkongregationen begannen umgehend nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag.
In der Stadt Rom wird intensiv über die möglichen Kandidaten für das Papstamt (Papabili) diskutiert. Zu den Favoriten zählen:
- Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (70)
- Kardinal Luis Antonio Tagle aus den Philippinen (67)
- Kardinal Matteo Zuppi, Präsident der italienischen Bischofskonferenz (68)
- Kardinal Mario Grech aus Malta (67)
- Kardinal Victor Manuel Fernandez, Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre (62)
Die Vereidigung aller Verantwortlichen und Mitarbeiter des Konklaves fand am Montagnachmittag in der Paulinischen Kapelle (Cappella Paolina) im Vatikan statt. Diese umfassen sowohl Geistliche als auch Laien, darunter Köche, Krankenschwestern, Techniker und Beichtväter, die alle zur strengen Wahrung der Vertraulichkeit verpflichtet sind.
Der Eid wurde von Kardinal Kevin Joseph Farrell, dem Kämmerer von Papst Franziskus, abgelegt. Dies soll gewährleisten, dass keine Informationen über die geheimen Vorgänge im Vatikan an Außenstehende gelangen. Ein Verstoß gegen diese Regel könnte die schwerwiegende Strafe der Exkommunikation zur Folge haben, was die immense Bedeutung der Geheimhaltung bei der Wahl eines neuen Papstes verdeutlicht.
Bis Mittwochvormittag ziehen die Kardinäle ins Gästehaus Santa Marta, wo sie während des Konklaves wohnen werden, das am Mittwochabend beginnt. Vor dem Einzug der 133 Wahlberechtigten in die Sixtinische Kapelle ist eine spezielle Messe für eine gute Papst-Wahl („Pro Eligendo Romano Pontifice“) angesetzt. Die Wahl wird in einem geschützten Rahmen unter verschlossenen Türen stattfinden.
Für die Wahl des neuen Papstes sind die Stimmen von 89 der 133 wahlberechtigten Kardinäle notwendig. Diese müssen sich auf einen Kandidaten einigen, was mehrere Tage in Anspruch nehmen kann. Die Kardinäle geben ihre Mobiltelefone ab und der Vatikan hat angekündigt, den Telefonempfang während des gesamten Konklaves abzuschalten, um hochgradige Vertraulichkeit zu wahren.
Zur Bekanntgabe des neuen Papstes werden tausende Gläubige auf dem Petersplatz erwartet. Massiven Sicherheitsvorkehrungen werden getroffen, wobei am Tag der Verkündung etwa 4.000 Sicherheitskräfte im Einsatz sein werden. Besonders rund um den Petersplatz gelten strenge Sicherheitsmaßnahmen.
Der Strom der Pilger, die das Grab von Papst Franziskus in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore besuchen, reißt unterdessen nicht ab. Auch der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella besuchte das schlichte Marmorgrab und ehrte mit einem Gebet das Andenken des verstorbenen Papstes.
Zusammenfassend sind die Ereignisse im Vatikan von großer Bedeutung und zeugen von einem tiefen Streben nach Frieden und Stabilität, sowohl innerhalb der Organisation als auch auf globaler Ebene. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um die Richtung der katholischen Kirche für die Zukunft festzulegen.