Stadt muss budgetieren: Umgestaltung der Kaiserfeldgasse für 2025 gestrichen


Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) machte am Donnerstag im Rathaus deutlich, dass die finanzielle Situation der Stadt Graz besorgniserregend ist. Im Rahmen des erneut eingeführten Sparkurses werden wichtige Projekte, wie die Neugestaltung der Kaiserfeldgasse, zumindest vorübergehend zurückgestellt. Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) bekräftigt jedoch, dass es einen „klaren Plan“ gibt.

GRAZ/INNERE STADT. Der am Donnerstag präsentierte Rechnungsabschluss 2024 zeigt eine alarmierende Bilanz für die Stadt Graz. Mit über 1,74 Milliarden Euro Schulden steht ein rigoroses Sparen auf der Agenda, das alle Bereiche, einschließlich der Stadtentwicklung, betrifft. Vizebürgermeisterin Judith Schwentner erklärt aus ihrem Büro: „Wir tragen unseren Teil dazu bei – und verfolgen einen klaren Plan.“ Eines der größten Projekte, das vorerst verschoben wird, ist die Kaiserfeldgasse, die jedoch nur um ein Jahr hinausgeschoben werden kann. Sonst drohen erhebliche Schäden an der Vegetation, warnt Schwentner: „Wir müssen bis September 2026 handeln, sonst sind die Bäume in Gefahr.“

Das Projekt Kaiserfeldgasse werde nicht gestrichen – nur verschoben, klar begrenzt und gut vorbereitet. | Foto: Stadt Graz/Foto Fischer

Das Prestigeprojekt, die Kaiserfeldgasse als „Grüne Meile“ umzugestalten, wird als Rettungsprojekt bezeichnet. Schon jetzt ist der Zustand der Bäume in einem kritischen Rahmen, was eine sofortige Intervention notwendig macht. „Wir nutzen die Zeit effizient, um die Kosten zu optimieren und den Bauzeitplan straffer zu gestalten, wo es nur geht“, ergänzt Schwentner.

Kein Freund der aktuellen Rathauskoalition: ÖVP-Geschäftsführer Markus Huber | Foto: Fischer

Die Grazer Volkspartei übt scharfe Kritik. Geschäftsführer Markus Huber kommentiert: „Der Wahlkampfschlager der Grünen hat sich als Illusion erwiesen. Statt 17 grüner Meilen gibt es nur eine asphaltierte Fläche in der Zinzendorfgasse, die mehr Probleme schaffen könnte.“ Er beschreibt die Zusammenarbeit zwischen KPÖ, Grünen und SPÖ als einen „Scherbenhaufen aus Ankündigungen und Enttäuschungen.“

So soll der Tummelplatz 2026 aussehen. Trotz Sparmaßnahmen wird an der Sanierung und Umgestaltung festgehalten. | Foto: Rendering: Wolfgang Timmer, Julia Fröhlich, Martin Konrad

Tummelplatz und Pongratz-Moore-Steg nicht betroffen

Vizebürgermeisterin Schwentner versichert, dass Investitionsprojekte, die für die Sicherheit und Lebensqualität der Grazer:innen entscheidend sind, nicht von den Sparmaßnahmen betroffen sind: „Die notwendige Sanierung des Tummelplatzes und der Bau des Pongratz-Moore-Stegs gehen weiter. Auch sicherheitsrelevante Vorhaben wie der Ausbau von Gehsteigen werden fortgesetzt. Das ist notwendig – und wird auch vom Stadtrechnungshof unterstützt.“

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