Die österreichische Landesverteidigung rüstet sich in diesem Jahr erheblich auf. Rüstungsunternehmen in Wien erfahren von dieser Initiative besonderen Auftrieb und profitieren von langfristigen Verträgen. Insbesondere in den Stadtteilen Simmering und Liesing wird die Produktion von Militärfahrzeugen und -equipment intensiviert.
WIEN. Geplant sind signifikante Erhöhungen der Verteidigungsausgaben bis 2025, was die Nachfrage nach militärischen Gütern von Unternehmen in Wien fördert. Der Fokus liegt nicht nur auf der Aufstockung von Personal, sondern auch auf der Modernisierung der Produktionsstätten, um die heimische Rüstungsindustrie zu stärken und zukunftssicher zu gestalten.
Umfangreiche Investitionen in die Verteidigungsindustrie
Die Produktionsstätte von General Dynamics European Land Systems im 11. Bezirk ist derzeit stark beschäftigt und fertigt 225 Radpanzer für das österreichische Bundesheer. Dieser Auftrag ist Teil des neuen „Aufbauplans 2032“, der laut „Wien heute“ als der umfangreichste Auftrag in der Unternehmensgeschichte gilt und eine stabile Auftragslage für die Simmeringer Firma sichert.
Zusätzlich wurden Investitionen in die Infrastruktur des Werks getätigt, um die Produktion von Militärgütern für die kommenden Jahre auszubauen. Kürzlich wurde die Schweißerei umfassend saniert, und es wird eine neue Montagehalle mit einer Fläche von 7.500 Quadratmetern errichtet, die bald in Betrieb genommen werden soll.
Die Aufrüstung geht auch mit einem Anstieg der Beschäftigtenzahlen einher. Im Werk in Simmering hat sich die Mitarbeiterzahl von rund 130 auf nahezu 250 verdoppelt, wie Geschäftsführer Martin Reischer bestätigte. Zudem soll in die Ausbildung neuer Lehrlinge investiert werden, um den steigenden Bedarf zu decken.
Wachstum weiterer Rüstungshersteller
Ähnlich wie in Simmering sieht die Lage in Liesing aus. Bei Rheinmetall wird die Produktion von Militär-Lkw vorangetrieben, wo mittlerweile fast 1.400 Mitarbeiter beschäftigt sind. Berichten zufolge hat das Unternehmen in den letzten Jahren kontinuierlich Personal eingestellt, um den Anforderungen der florierenden Rüstungsbranche gerecht zu werden.
Wien zeigt sich als attraktiver Wirtschaftsstandort für die Herstellung von Militärgütern, und Unternehmen wie Frequentis, die in Favoriten ansässig sind, entwickeln Systeme zur Sicherung und Abwicklung des Flugverkehrs. Im vergangenen Jahr konnte die Industrieanlage eine Umsatzsteigerung von 16 Prozent verzeichnen.
Reinhard Marak, ein Experte der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), erklärt, dass für den Rüstungssektor ein umsatzstarkes Jahr mit voraussichtlich 3,3 Milliarden Euro zu erwarten ist, wobei 40 Prozent dieser Summe auf Wiener Unternehmen entfallen werden.
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