Im Jahr 2024 haben sich insgesamt 218 neue Unternehmen aus nahezu 50 Ländern in Wien angesiedelt – ein Anstieg um beeindruckende 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Unternehmen investierten rund 530 Millionen Euro in die österreichische Bundeshauptstadt. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) wertet dies als Beweis für die Krisenresistenz der Stadt.
WIEN. Trotz der derzeit wirtschaftlichen Herausforderungen zieht Wien nicht nur bestehende Unternehmen aus Österreich an, sondern auch immer mehr internationale Firmen, die einen Standort in der Donaumetropole in Erwägung ziehen. Eine aktuelle Analyse der Wirtschaftsagentur Wien für das Jahr 2024 belegt diesen Trend.
Insgesamt 218 neue Unternehmen aus 47 verschiedenen Ländern haben sich im vergangenen Jahr dafür entschieden, in Wien zu investieren. Dies führte zu rund 530 Millionen Euro an Investitionen und schuf über 900 neue Arbeitsplätze, wie in einer Pressemitteilung bekanntgegeben wurde.
Bei den Herkunftsländern stehen Deutschland, Ungarn und die Schweiz an der Spitze. In den bereichsspezifischen Vergleichen ist die Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) führend, gefolgt von unternehmerischen Dienstleistungen und Life Sciences. Auch Startups, die sich mit den Themen Klimawandel und Digitalisierung befassen, finden in Wien einen attraktiven Standort.
Innovative Ansätze im Tunnelbau
Die positiven Zahlen stehen in einem Kontrast zur beunruhigenden Entwicklung, die der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) vermeldete, welcher einen besorgniserregenden Anstieg bei Insolvenzen in der Stadt registrierte. Über ein Drittel aller Unternehmensinsolvenzen in Österreich wurden laut Hochrechnungen im ersten Quartal in Wien verzeichnet.
Unter den neuen Ansiedlungen sticht das asiatische Tech-Startup Spiral Europe hervor. Das japanische Unternehmen hat sich auf innovative Indoor-Drohnen spezialisiert, die zur Inspektion und Überwachung in Innenräumen, etwa in Tunnel- oder Logistikzentren, eingesetzt werden. Für die Geschäftsführerin von Spiral Europe war die Wahl von Wien als europäischer Standort eine bewusste Entscheidung: „Hier in Österreich finden wir ideales Know-how im Tunnelbau, das wir mit unserer japanischen Robotiktechnologie kombinieren können.“
Ein Zeichen der Resilienz
In seiner Bewertung der Ansiedlungsergebnisse sieht Bürgermeister Ludwig Wien als gestärkt: „Wien bewies einmal mehr seine Krisenresistenz und herausragende Attraktivität als Wirtschaftsstandort. Trotz einer angespannten Wirtschaftslage ist die Zahl der internationalen Unternehmensansiedlungen um 25 Prozent gestiegen.“ Dies sei ein bedeutendes Signal für die Schaffung langfristiger Arbeitsplätze und einen positiven Beitrag zur gesamten Wirtschaft.
Dominic Weiss, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, fügte hinzu: „Wien bietet eine stabile, wirtschaftsfreundliche Umgebung mit erstklassigen Anbindungen an die europäischen Märkte.“ Das startup-freundliche Umfeld wurde zudem vom Startup-Festival Vienna UP unterstützt, das im letzten Jahr etwa 15.000 Besucher anlockte. In diesem Jahr findet das Festival erneut vom 8. bis 16. Mai in ganz Wien statt und soll weitere Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung bringen.
Das könnte dich auch interessieren:
Tunnelbohrmaschine „Debohra“ erreicht die Pilgramgasse.
3,8 Millionen Passagiere am Flughafen Wien-Schwechat.
Das sind die besten Events zum St. Patrick’s Day in Wien.