Studie: Neubau und Alsergrund sind Spitzenreiter bei der Gleichberechtigung


Eine aktuelle Studie des Instituts Foresight zeigt, dass viele Wiener Bezirke in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter weit vorne liegen. Neubau, Alsergrund und Landstraße gehören zu den fünf besten Bezirken in ganz Österreich.

WIEN. Im Rahmen einer umfassenden Untersuchung, durchgeführt für den Österreichischen Städtebund und die Arbeiterkammer (AK), hat das Institut Foresight die Gleichstellung in 2.092 Gemeinden Österreichs analysiert. Besonderes Augenmerk wurde auf die 23 Wiener Bezirke gelegt, die aufgrund ihrer urbanen Strukturen und der vielfältigen demografischen Zusammensetzung besonders interessante Ergebnisse liefern.

Die Studie betrachtete mehrere Dimensionen wie Bildung, Erwerbstätigkeit, Einkommen, Kinderbetreuung, Gesundheit, Gewaltschutz, Mobilität, demografische Entwicklungen sowie die politische und wirtschaftliche Repräsentation von Frauen. Es ist erwähnenswert, dass die letzte umfassende Untersuchung zu diesem Thema in Österreich 2021 stattfand. Seitdem konnte in vielen Bundesländern eine positive Entwicklung hinsichtlich der Gleichstellung festgestellt werden. Im nationalen Durchschnitt erreichte jedoch nur eine Gemeinde 49 von 100 möglichen Punkten.

„Bohren harter Bretter“

Laut Thomas Weninger, dem Generalsekretär des Städtebundes, bleibt die politische Repräsentation von Frauen ein hartes Stück Arbeit. Der entsprechende Indexwert liegt im Durchschnitt bei nur 34 Punkten. Zum Vergleich: Nur 26 Prozent der Gemeinderatsmitglieder in den österreichischen Städten sind Frauen und lediglich 11 Prozent der Bürgermeister sind weiblich. Ein positiver Trend zeigt sich jedoch: In größeren Gemeinden steigt der Frauenanteil im Gemeinderat tendenziell.

Den höchsten Indexwert in der Geschlechter-Gleichberechtigung erhielt der 7. Bezirk mit fast 90 Punkten. Der Alsergrund und die Landstraße landen jeweils auf dem 2. und 3. Platz.  | Foto: PID / Christian Fürthner

Eine andere Dynamik zeigt sich jedoch in der Wirtschaft: Hier spielt die Größe der Gemeinde keine Rolle, wenn es um die Repräsentation von Frauen in Führungspositionen geht. In nur 51 der 2.092 Gemeinden ist eine gleichberechtigte Aufteilung der Geschlechter in Management-Positionen vorhanden, während in 341 Gemeinden gar keine Frauen in Führungsetagen vertreten sind.

Wiener Bezirke an der Spitze

„Gleichstellung ist ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft. Um dieses Potenzial zu nutzen, sind die Politik und die Wirtschaft gefordert, entscheidende Schritte zu unternehmen“, erklärt Eva Maria Burger von der Arbeiterkammer. Der Bezirk Neubau hat mit 83 Punkten den höchsten Indexwert erreicht, gefolgt von Alsergrund und Landstraße mit jeweils 81 Punkten. Außerhalb Wiens erhielt Eisenstadt den höchsten Wert mit 76 Punkten, während der niedrigste Wert in anderen Gemeinden bei 21 Punkten lag.

Außerhalb Wien konnte die Eisenstadt den höchsten Indexwert aller österreichischer Gemeinden erzielen.  | Foto: Hannes Gsellmann

Insgesamt belegen die ersten 15 Plätze in Bezug auf Gleichstellung von Geschlechtern Wiener Bezirke mit herausragenden Ergebnissen. Die Rangfolge ist wie folgt:

  1. Neubau (83 Punkte)
  2. Alsergrund (81 Punkte)
  3. Landstraße (81 Punkte)
  4. Mariahilf (80 Punkte)
  5. Währing (80 Punkte)
  6. Josefstadt (79 Punkte)
  7. Penzing (79 Punkte)
  8. Innere Stadt (78 Punkte)
  9. Brigittenau (78 Punkte)
  10. Wieden (77 Punkte)
  11. Leopoldstadt (77 Punkte)
  12. Hernals (77 Punkte)
  13. Rudolfsheim-Fünfhaus (77 Punkte)
  14. Margareten (77 Punkte)
  15. Ottakring (76 Punkte)
  16. Eisenstadt (76 Punkte)
  17. Meidling (75 Punkte)
  18. Graz (75 Punkte)
  19. Linz (75 Punkte)
  20. Donaustadt (75 Punkte)

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