„Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter und betrifft 2021 rund 6,5 Prozent der in den USA lebenden Kinder. Da es derzeit keine Heilung gibt, ist die Erforschung der Ursachen besonders wichtig, um eine lebenslange Erkrankung zu verhindern. Eine signifikante Belastung durch Feinstaub, Stickstoffdioxid und andere Umweltbeeinträchtigungen in der frühen Lebensphase wird mit der Entwicklung von Asthma im Kindesalter in Verbindung gebracht, was wertvolle Ansatzpunkte für Präventionsmaßnahmen bietet“, schrieben Logan Dearborn (Abteilung für Umweltwissenschaften und Arbeitsmedizin der Universität Washington/Seattle) und seine Co-Autoren in einer aktuellen Studie, die vor kurzem in der Zeitschrift der amerikanischen Ärztegesellschaft (JAMA) veröffentlicht wurde (doi:10.1001/jamanetworkopen.2025.4121).
Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 1.188 Kindern mit vollständig dokumentierten Informationen aus Atemwegsuntersuchungen, die ab der Geburt und bis zum Alter von zwei Jahren durchgeführt wurden. Die Nachbeobachtung auf das Vorliegen von Asthma oder dem sogenannten Giemen (typische pfeifartige Atemgeräusche im Zusammenhang mit Asthma) erfolgte dann im Alter von vier bis sechs und acht bis neun Jahren. Die Kinder stammten aus sechs amerikanischen Städten. Ziel war es, eine Verbindung zwischen der Schadstoffbelastung der Luft und dem Auftreten von Asthma-Symptomen zu finden.
Im Durchschnitt betrug die Ozonkonzentration in den Wohnorten der Kinder in den ersten beiden Lebensjahren 26,1 Teile pro Milliarde (ppb). „Im Alter von vier bis sechs Jahren hatten 148 Kinder Asthma (12,3 Prozent), während bei 190 Kindern (15,8 Prozent) ein Giemen festgestellt wurde“, berichtete dazu auch das Deutsche Ärzteblatt. Pro zwei ppb mehr Ozon stieg die Häufigkeit von Asthma um 31 Prozent; für die Atemgeräusche zeigte sich eine ähnliche Verbindung (plus 30 Prozent je zwei ppb mehr Ozon).
Es handelte sich hierbei um die langfristige durchschnittliche Ozonkonzentration. Kurzfristige Warnungen werden bei höheren Ozonwerten gegeben. So ist in Österreich eine „Informationsschwelle“ bei 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (Ein-Stunden-Wert) definiert, eine „Alarmschwelle“ bei 240 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. 180 Mikrogramm pro Kubikmeter entsprechen ungefähr 90 ppb.
Positiv ist jedoch, dass sich im Alter von acht bis neun Jahren kein Zusammenhang zwischen Ozonbelastung und Asthma mehr zeigte. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung deuten die Ergebnisse darauf hin, dass selbst eine relativ geringe durchschnittliche Konzentration des Schadstoffes in der Luft im frühen Kindesalter zu ernsthaften Lungenproblemen führen kann. „Die Regulierung und Reduktion der Ozonexposition kann beitragen, die erhebliche Belastung von Kindern durch Asthma zu verringern“, stellen die Wissenschaftler fest. Ozon in Bodennähe entsteht durch die chemische Reaktion von Sauerstoff, Stickstoffoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen bei intensiver Sonnenstrahlung.
Ergänzende Maßnahmen zur Asthmaprävention
- Kontrolle von Luftverschmutzung: Mündliche Warnungen und politische Maßnahmen zur Luftreinhaltung können entscheidend sein, um die Ozonbelastung zu verringern.
- Öffentliche Aufklärung: Schulen und Eltern sollten über Asthmainitiativen und Präventionsstrategien informiert werden.
- Früherkennung: Screening-Programme können helfen, Asthma frühzeitig zu diagnostizieren und angemessene Behandlungsstrategien zu entwickeln.
Insgesamt ist die Erforschung und das Verständnis der Faktoren, die zur Entstehung von Asthma bei Kindern beitragen, entscheidend für die Entwicklung effektiver Präventionsstrategien. Eine frühzeitige Intervention und Maßnahmen zur Reduktion der Umweltbelastungen können erheblich dazu beitragen, die Gesundheit von Kindern zu schützen.
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