In der Nähe seiner Reifen-Werkstatt traf sich Thomas Dworschak mit MeinBezirk zu einem Business-Lunch im Gasthaus Lendplatzl, um über sein traditionsreiches Unternehmen „Reifen Dworschak“ und aktuelle Entwicklungen in der Branche zu sprechen.
GRAZ. Reifen Dworschak ist ein etablierter Name in Graz, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1927 zurückreichen. Unter der Leitung von Thomas Dworschak, der seit 1995 in der dritten Generation das Unternehmen führt, blickt die Werkstatt auf eine lange Geschichte zurück. Bei einem Business-Lunch mit MeinBezirk wurden Themen wie Mitarbeiterbindung, Produktvielfalt und Herausforderungen in der Branche erörtert.
- Haben Sie sich den Beruf ausgesucht, oder war schon immer klar, dass Sie die Firma von Ihrem Vater übernehmen?
Thomas Dworschak: Mein älterer Bruder hat zuerst in die Firma hineingeschnuppert, entschied sich jedoch schnell für einen anderen Weg. Ich war von klein auf in der Werkstatt tätig, was mich dazu bewegte, das Unternehmen zu leiten. Diese Entscheidung war nie eine Verpflichtung, sondern einfach eine Entwicklung.
- Was braucht es, um sich als Unternehmen so lange zu halten?
Ein stabiler Kundenstamm und eine breite Produktpalette sind entscheidend. Eine unserer besonderen Dienstleistungen ist das Räder-Depot, insbesondere wichtig in der Innenstadt, wo nicht jeder Kunde über ausreichend Lagermöglichkeiten verfügt. Viele Kunden bevorzugen zudem eine persönliche Bindung zu unseren langjährigen Mitarbeitern, was uns stolz macht. Unser langjährigster Monteur ist seit 24 Jahren in der Firma, was für die Stabilität unseres Teams spricht. Flexibilität, sowohl hinsichtlich der Produkte als auch der Öffnungszeiten, spielt ebenfalls eine große Rolle.
- Ist es schwierig, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden?
Ja, die Anwerbung neuer Mitarbeiter gestaltet sich als herausfordernd. Die jüngeren Generationen sind oft nicht mehr für den Beruf begeistert, denn die körperliche Arbeit und die teilweise unattraktiven Arbeitszeiten schrecken viele ab. Zudem ist es eine schmutzige Arbeit, die sich stark von einem klassischen Bürojob unterscheidet.
- Wie haben sich das Unternehmen und die Reifen-Branche in den Jahren entwickelt?
Früher war das Vulkanisieren von Reifen üblich, was heutzutage jedoch seltener vorkommt. Die Reifen werden immer größer und schwerer, was die Arbeit anspruchsvoller macht. Zudem gibt es einen Trend zu Reifen im mittleren Preissegment, während ältere Kunden oft die teureren Marken bevorzugen.
- Bemerkst du, dass es weniger Autos in Graz gibt?
Ja, diesen Trend haben wir festgestellt, aber die Eröffnung einer weiteren Filiale auf dem Land erscheint mir aus Personalgründen als schwierig.
- Was sind Ihre künftigen Ziele?
Ich freue mich, dass wir die Werkstatt um eine Pickerl-Station erweitern konnten und habe die Hoffnung, eventuell noch weiter zu wachsen, vielleicht durch die Einbindung einer Lackiererei. Allerdings wird der Platz langsam eng – ein Nachteil unserer zentralen Lage in der Keplerstraße. Wir verfügen bereits über ein Außenlager, um den Bedarf an Reifenlagerungen zu decken.
Im Steckbrief: Thomas Dworschak
Thomas Dworschak arbeitet sein ganzes Leben lang im Familienunternehmen. Er ist begeistert, wenn exotische Autos in die Werkstatt kommen, und seine Nachfolge scheint bereits gesichert: sein achtjähriger Sohn zeigt Interesse und hilft gerne bei der Lagerung der Reifen. „Er möchte immer dabei sein, wenn neues Material ankommt,“ erzählt Thomas stolz.
Traditionelle Küche im Gasthaus Lend-Platzl
- Adresse: Lendplatz 11, 8020 Graz
- Telefon: +43 316 71 65 67
- Web: lendplatzl.at
- Öffnungszeiten: Montag–Samstag 7.30 bis 24 Uhr, Sonn- und Feiertags geschlossen
Beschreibung: Das Lend-Platzl hat eine lange Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Traditionelle Werte werden hier großgeschrieben. In den Sommermonaten lädt ein Garten zum Dine im Freien ein.
Das sagt MeinBezirk: „Gute steirische Küche trifft auf urige Atmosphäre“, so lautet das Motto des Gasthauses. Bei unserem Business-Lunch wurden Kürbisschnitzel und traditioneller Pfandl serviert, und das freundliche Personal sorgte für ein angenehmes Ambiente.
Weitere Business-Lunches:
Die inspirierenden Wege zweier Unternehmerinnen
Verena Ulrich über Inklusion als wirtschaftliche Chance
Elektro Mauerhofer – Ihr Nahversorger seit über sechzig Jahren
Related posts:
- Alser Straße: Thomas Wurzer – Der letzte Schneider für Gürtel und Hosenträger
- Bildung: HLW-Kongress mit dem Leitsatz „Innovation begegnet Inspiration“
- Fusionküche – MOMODA Graz – Thomas Liu – Teppanyaki Buffet mit Rodizio
- Interview mit dem Bezirkschef: Steinhart spricht über Projekte im Bezirk und die Wien-Wahl