Der Handelsexperte erwartet einen intensiveren Handelskonflikt zwischen den USA und der EU als im Jahr 2018, mit negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. In Trumps erster Amtszeit gab es bereits einen Handelsstreit zwischen den beiden Regionen. Die wichtigsten Punkte sind:
- 2018 führte Trump Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte ein.
- Die EU reagierte mit Sonderzöllen auf US-Produkte wie:
- Bourbon-Whiskey
- Harley-Davidson-Motorräder
- Jeans
- Die neuen Maßnahmen von Trump könnten „eine ganz andere Dimension“ als 2018 haben, so Oberhofer.
- Zölle stellen „eine wesentliche Agenda seiner Wirtschaftspolitik“ dar.
Die angekündigten Sonderzölle von 25 Prozent auf alle US-Stahl- und Aluminiumimporte betreffen in Österreich insbesondere:
- Linzer Stahlkonzern voestalpine
- oberösterreichischen Aluminiumkonzern AMAG
Beide Unternehmen haben sich bisher nicht zu Trumps Zollplänen geäußert. Die Börsen reagierten zunächst gelassen, wobei die voestalpine-Aktie bis Mittag um 1 Prozent fiel und die AMAG-Papiere stabil blieben.
Statistiken zeigen:
- Etwa ein Viertel des in den USA verwendeten Stahls wird importiert, hauptsächlich aus:
- Mexiko
- Kanada
- Asien und Europa (z. B. Japan, Südkorea, Deutschland)
- Österreich exportierte 243.000 Tonnen Stahl in die USA und rangiert damit auf Platz 18 im US-Stahlimport-Monitor der International Trade Administration.
- Die USA stellen einen wichtigen Markt für voestalpine dar, das auch in den USA produziert.
Bei Aluminium sind die USA noch stärker von Importen abhängig:
- Etwa die Hälfte des in den USA verbrauchten Aluminiums wird importiert, hauptsächlich aus Kanada.
- Im Jahr 2022 betrugen die kanadischen Aluminiumimporte 3,2 Millionen Tonnen, was doppelt so hoch ist wie die Summe der Importe der nächsten neun Länder.
- Österreich exportierte 34.000 Tonnen Aluminium in die USA und belegt damit Platz 18 im Import-Ranking.
Handelsökonom Oberhofer erwartet, dass flächendeckende Importzölle für EU-Güter einen bemerkenswerten negativen Effekt auf die österreichische Wirtschaft haben werden. Die USA war im vergangenen Jahr der größte Wachstumsmarkt für österreichische Exporte. Das Wifo hat in seiner Prognose im Dezember 2022 abwärtsgerichtete Risiken durch einen US/EU-Handelskonflikt identifiziert und erwartet für 2025/26 ein Wirtschaftswachstum in Österreich von 0,6 Prozent nach den Rezessionsjahren 2023/24.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die politischen und wirtschaftlichen Spannungen zwischen den USA und der EU erhebliche Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen und die wirtschaftliche Stabilität in Österreich haben könnten. Diese Entwicklungen erfordern sorgfältige Beobachtung und Analyse der globalen Märkte.