Im Jahr 2010 zählte Wien noch 3.600 Öffi-Verparkerinnen und -Verparker. Bis 2020 war diese Zahl auf nur 1.649 gesunken. In den letzten Jahren hat sich diese Zahl stabilisiert und beträgt derzeit rund 1.500 mit der Prognose, dass sie weiterhin zurückgehen wird. Eine signifikante Änderung trat im September 2023 ein, als die Strafen für das Blockieren von öffentlichen Verkehrsmitteln von 128 auf 365 Euro angehoben wurden. Diese Anpassung soll als abschreckende Maßnahme dienen, um parkende Fahrzeuge zu minimieren. Zudem werden sogenannte „Hotspots“ durch gezielte Umbau-Maßnahmen entschärft. Ein Beispiel hierfür ist die Kreuzgasse in Währing, wo im Jahr 2020 noch 363 falsch abgestellte Autos gemeldet wurden. Im letzten Jahr sind diese Vorfälle jedoch auf 210 zurückgegangen, was einem Rückgang von über 40 Prozent entspricht, so die Wiener Linien.
„Wir werden weiterhin Maßnahmen ergreifen, um das Problem der falsch abgestellten Fahrzeuge im öffentlichen Raum zu minimieren“, erklärte die Verkehrsministerin Sima. Konkrete Planungen für dieses Jahr sehen im 15. Bezirk, genauer in der Camillo-Sitte-Gasse, eine bauliche Maßnahme vor, die die Straßenbahnlinie 9 beschleunigen soll. Im Sommer wird dort die Haltestelle verlängert, der Gehsteig wird verbreitert, und es sind zusätzliche Grünflächen geplant. Insgesamt investieren der Bezirk und die Wiener Linien über 600.000 Euro in diese Verbesserungen.
Für Verkehrsteilnehmer gilt es zu beachten, dass die Betonplatten, auf denen die Gleise der Straßenbahnen liegen, stets frei bleiben müssen. Zudem sollten die Seitenspiegel der Fahrzeuge eingeklappt werden. Oft sind es nur wenige Zentimeter, die ein falsch parkendes Fahrzeug zu weit vom Randstein entfernt steht, um den öffentlichen Verkehr zu behindern. Laut dem Mobilitätsclub Österreich (VCÖ) hatten Autos in Österreich im Jahr 2001 durchschnittlich eine Breite von 171,6 Zentimetern ohne Außenspiegel. 20 Jahre später beträgt die Durchschnittsbreite der Neuzulassungen bereits 181,1 Zentimeter, was die Situation weiter kompliziert.
Wien verfügt über etwa 1.300 Verkehrsampeln, von denen etwa 1.050 von den Bussen und Straßenbahnen der Wiener Linien befahren werden. Bei fast 750 dieser Ampeln haben die öffentlichen Verkehrsmittel Vorrang. In diesem Jahr sind unter anderem neue Vorrangmaßnahmen für die Straßenbahnlinie 2 auf der Marienbrücke sowie eine beschleunigte Querung für die Linie O an der Gürtelstraße geplant.
Des Weiteren wird entlang der Buslinie 57A auf der Gumpendorfer Straße ein Umbau stattfinden, bei dem vier neue Haltestellen-Kaps installiert werden. Diese Kaps sind Gehsteigverbreiterungen, die ein ungehindertes Abfahren der Busse ermöglichen. Die Bauarbeiten in der Sonnenuhrgasse und der Brückengasse sollen dann in beiden Fahrtrichtungen im Jahr 2026 beginnen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wien aktiv daran arbeitet, die Verkehrssituation für öffentliche Verkehrsmittel zu verbessern und das Parkverhalten zu regulieren. Diese Initiativen sind essentiell, um die Effizienz des öffentlichen Nahverkehrs zu steigern und die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Maßnahmen in Zukunft ergriffen werden, um diesen Herausforderungen zu begegnen.