Die mächtige Tunnelvortriebsmaschine „Debohra“ wird von den Wiener Linien herzlich begrüßt und ist ein zentrales Element des U-Bahn-Ausbaus in Wien. Ihr neuester Einsatzort ist die Pilgramgasse, wo sie die Tunnel für den U2xU4-Knotenpunkt bohren wird.
WIEN/MARGARETEN/MARIAHILF. An der Baustelle in der Pilgramgasse versammelten sich zahlreiche Fachleute, Journalisten und Politiker, ausgestattet mit Helmen und Schutzkleidung. Durch enge Zuwegungen und wackelige Treppen gelangten sie zu dem beeindruckenden Maschinenwesen, das in den kommenden Monaten hier viel Staub aufwirbeln und den Wiener U-Bahn-Baulich erheblich voranbringen wird: Debohra.
Diese Tunnelvortriebsmaschine hat in den letzten Wochen bereits beeindruckende 935 Meter Tunnel für die neue U2-Linie vom Matzleinsdorfer Platz zur Pilgramgasse gegraben. Nun angekommen, wurde Debohra von Medien und politischen Vertretern begutachtet und ihre beeindruckenden Fähigkeiten hervorgehoben.
Technische Meisterleistung
Debohra misst stolze 127 Meter in der Länge und wiegt 1.300 Tonnen, berichtet Gudrun Senk, technische Geschäftsführerin der Wiener Linien. Mit einer täglichen Bohrleistung von etwa zehn Metern ist sie für ihr komplexes Arbeitsumfeld ausgesprochen effizient: „Debohra ist eine multifunktionale Maschine. Sie schneidet das Gestein ab, verstärkt die Tunnelröhre und transportiert das Aushubmaterial – und das alles gleichzeitig“, erklärt Senk.
Bislang wurden bereits 37.000 Kubikmeter Erdmaterial ausgehoben, was in etwa dem Volumen des Wiener Rathauses entspricht. Der ausgehobene Erdboden wird über den Schacht am Matzleinsdorfer Platz abtransportiert, was eine logistische Herausforderung darstellt.
Der Neubau wird auch viele Vorteile für die Stadt bringen, erklärt die Planungs- und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ): „Das Projekt bietet die Möglichkeit, 300 Millionen zusätzliche Fahrgäste über die Wiener Linien zu transportieren und überlastete Oberflächenlinien zu entlasten.“
Überwindung von Herausforderungen
Die Ankunft von Debohra in der Pilgramgasse ist ein signifikanter Fortschritt für das Projekt. Sima hebt hervor, dass die Baustelle während ihrer Arbeit mit einigen Hürden konfrontiert war, wie beispielsweise Überschwemmungen, die zu Verzögerungen führten. Doch das Team der Wiener Linien habe diesen Herausforderungen mit Bravour begegnet.
Vor dem nächsten Einsatz der Maschine wird sie einem umfassenden Wartungsprogramm unterzogen, um sicherzustellen, dass sie weiterhin effizient arbeiten kann. Senk scherzt: „Die Dame bekommt ein Wellnessprogramm“, wobei alle Teile des sieben Meter langen Schneidrades sowie deren Ersatzteile überprüft werden.
Nach dieser Wartung wird Debohra ihre Arbeit an weiteren Tunnelabschnitten fortsetzen, beginnend bei der U2xU3-Station Neubaugasse. Die Arbeiten sollen bis in die frühen 2030er Jahre andauern, was bedeutet, dass die Wiener Linien eine beträchtliche Zukunft vor sich haben.
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