UNO-Artenschutzkonferenz: Finanzierungsplan endlich beschlossen – Was bedeutet das für die Zukunft?


Vor vier Jahren einigten sich sowohl ärmere als auch reichere Staaten auf einen umfassenden „Weltnaturvertrag“, der ambitionierte Ziele bis 2030 festlegt. Diese Vereinbarung umfasst mehrere zentrale Punkte, die für den Schutz der Umwelt und die Erhaltung der biologischen Vielfalt von entscheidender Bedeutung sind. Zu den Hauptzielen gehören:

  • Schutz von mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen.
  • Jährliche Bereitstellung von 20 Milliarden Dollar (etwa 19 Milliarden Euro) durch die industrialisierten Nationen zum Schutz der Artenvielfalt.
  • Steigerung dieser finanziellen Unterstützung auf 30 Milliarden Dollar bis 2030.

Bislang bleibt jedoch unklar, wie diese ambitionierte Finanzierung konkret organisiert werden soll. Die Herausforderungen sind vielfältig: Es gilt, interessierte Staaten zusammenzubringen, für finanzielle Mittel zu sorgen und effektive Kontrollmechanismen zu etablieren, die sicherstellen, dass die Mittel zielgerichtet eingesetzt werden. Die Einhaltung dieser Ziele hängt nicht nur von den finanziellen Zusagen ab, sondern auch von der politischen Willensbildung innerhalb der jeweiligen Länder.

Nach drei Tagen intensiver Verhandlungen gelang es den Delegierten schließlich, eine Einigung zu erzielen, kurz bevor eine neue Frist um Mitternacht ablief. Der Raum füllte sich mit Applaus, als die Entscheidung verkündet wurde. Diese Einigung war besonders wichtig, da die vorige Konferenz, die COP16, im November in der kolumbianischen Stadt Cali gescheitert war. Damals war die Situation angespannt, und nach zwei Wochen waren nicht genug Staaten anwesend, um eine sinnvolle Fortsetzung der Gespräche zu gewährleisten. Viele Delegierte, insbesondere aus einkommensschwachen Ländern, hatten bereits beschlossen, die Heimreise anzutreten. Umweltschützer bezeichneten diese Situation als „Blamage“ und warnten vor den Folgen eines gescheiterten Prozesses für den globalen Umweltschutz.

Ein weiterer Punkt, der beunruhigte, war die Abwesenheit der USA bei diesem Treffen. Als eines der wenigen UN-Mitgliedsländer traten die USA dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) von 1992 nicht bei, was die globale Zusammenarbeit und die Erreichung der gemeinsamen Ziele zusätzlich erschwert. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Finanzierung, sondern auch auf den globalen Rahmen zur Bekämpfung der Naturzerstörung und des Artensterbens.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der beschlossene Weltnaturvertrag einen bedeutenden Schritt in die richtige Richtung darstellt, um die Herausforderungen des Umweltschutzes anzugehen. Dennoch ist der Weg zur Umsetzung der Ziele bis 2030 mit vielen Unsicherheiten behaftet. Um effektiv zu sein, müssen finanzielle Verpflichtungen erfüllt und internationale Kooperationen gefestigt werden, unabhängig von geopolitischen Spannungen.

Es bleibt abzuwarten, wie die verschiedenen Länder, insbesondere die Hauptverursacher des Klimawandels, die Ohnmacht der Naturveränderungen in den kommenden Jahren angehen werden.

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