Der heimische Musikverband IFPI spielt als Veranstalter eine zentrale Rolle bei der Auszeichnung, die heuer am 7. März in der renommierten Wiener Marx Halle verliehen wird. In diesem Jahr ist der talentierte Sänger Bibiza der große Favorit. Er hat gleich vier Nominierungen, darunter die für das Album des Jahres mit dem beeindruckenden Titel „Bis einer weint“. Gleichfalls beachtenswert sind die Nennungen von Rian, Wanda und Folkshilfe, die jeweils drei Nominierungen erhielten. Insgesamt werden in 14 Kategorien Auszeichnungen vergeben, wobei der bereits festgelegte Lebenswerkpreis an die Band Die Seer und der FM4-Award an die vielversprechende Newcomerin Sodl geht.
Das 25-jährige Jubiläum möchte der Musikverband gebührend feiern. So verspricht Pleterski im APA-Gespräch: „Wir wollen die Marke mit einem besonderen Amadeus hochleben lassen.“ Das bedeutet nicht nur eine neue Location, die doppelt so vielen Gästen Platz bieten soll, sondern auch ein beeindruckendes Showprogramm. Auf der Bühne werden unter anderem Pizzera & Jaus, Josh., Out of Orda, Rian, Oska und Anna Buchegger auftreten. Für die, die nicht persönlich präsent sein können, wird der Event live auf ORF 1 übertragen. Der Sendebeginn ist um 21:35 Uhr am 7. März.
Im Verlauf von 25 Jahren hat sich der Amadeus Award zwar mehrfach gewandelt, doch das Grundkonzept bleibt unverändert. Ursprünglich wurden auch internationale Künstler ausgezeichnet. Doch im Kern ist das Ziel nach wie vor, sowohl etablierten als auch neuen Talenten aus Österreich eine Plattform zu bieten. Dieses Bestreben bringt gelegentlich Diskussionen mit sich. Pleterski erläutert, dass der Amadeus sich verändern müsse und auf das Feedback der Branche hören will. „Es ist jeder dazu eingeladen, die Hand zu heben, wenn etwas nicht passt“, sagt er. Diese Offenheit zeigt sich auch in der Reaktion auf vergangene Kritiken.
2014 entbrannte eine Kontroverse, als einige Künstler auf Nominierungen verzichteten, wobei sie ihrer Unzufriedenheit über die damaligen Medienpartner Ausdruck gaben. Das Electroduo HVOB erklärte die „plumpen Marketingbedürfnisse“, die „auf den Rücken österreichischer Bands“ ausgetragen werden, als Grund für ihr Fernbleiben. Die Veranstalter bezeichneten den Preis damals als „work in progress“ und nahmen die Kritik ernst. Fünf Jahre später beschloss die Musikerin Anja Plaschg, auch bekannt als Soap&Skin, nicht an der Gala teilzunehmen, als sie eine Nominierung gemeinsam mit Andreas Gabalier bekam. Dennoch rückt die Qualität der Musik wieder in den Vordergrund.
Die Flexibilität der vergangenen 25 Jahre soll beibehalten werden. „Wie der Amadeus in 25 oder auch nur zehn Jahren ausschauen wird, wissen wir nicht“, so Pleterski. Es ist entscheidend, jedes Jahr die Entwicklungen zu evaluieren und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Der Fokus muss immer auf den Künstlerinnen und Künstlern liegen. Fester Bestandteil des Nominierungsprozesses bleibt die ausgewogene Gewichtung zwischen Verkaufszahlen, einer Fachjury und dem Publikum. Zudem hat der Musikwirtschaftsverband eine Gender & Diversity-Förderung ins Leben gerufen, um weniger sichtbare Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen und mehr Sichtbarkeit zu schaffen. “Wir wollen Menschen, die vielleicht nicht so gesehen werden, mehr Sichtbarkeit geben”, betont Pleterski.
Zusammenfassend, zeigt der Amadeus Award nicht nur die Weiterentwicklung der österreichischen Musikszene, sondern bleibt auch ein wichtiges Forum für Künstler, um ihre Talente zu präsentieren. In einer sich ständig verändernden Branche bleibt es entscheidend, auf die Bedürfnisse der Künstler einzugehen und eine inklusive Sichtweise zu fördern.