Diesmal verbrachte sie die Zeit bis kurz vor ihrem Geburtstag im Ausland. Die Reise begann bei der Islamic Arts Biennale in Jeddah und führte sie weiter nach AlUla, mitten in der Wüste, wo der Tourismus sowie ambitionierte Kunst- und Museumsprojekte entstehen. „In AlUla sind unglaubliche Projekte am Entstehen. Der König hat eine Passion für Kunst und Kultur entdeckt. Saudi-Arabien wird in Zukunft sicher eine Rolle in der Kunst spielen“, sagt die Galeristin. Sie vertritt auch die saudi-arabische Künstlerin Maha Malluh und engagiert sich seit 17 Jahren im Mittleren Osten. „Hier wird viel Gutes im Mittleren Osten passieren“, fügt sie hinzu.
Die Galeristin ist seit langem auf großen internationalen Kunstmessen vertreten, darunter:
- Art Basel
- Frieze in London
- FIAC in Paris
- Armory Show in New York
- Abu Dhabi
- Dubai
- Chicago
- Hong Kong
- Peking
- Taipei
„Nur einmal bei einer Messe vorbei zu schauen hat keinen Sinn, man muss Kontinuität zeigen.“ Im März wird sie auf der ARCO in Madrid für ihr jahrzehntelanges Engagement in Spanien mit einem von der 91-jährigen legendären Galeristin Juana de Aizpuru gestifteten Preis geehrt, die mit ihrer 1965 gegründeten Galerie den Weg der zeitgenössischen Kunst in Spanien ebnete. „Es gibt also Kolleginnen, die noch länger dabei sind als ich“, lacht Krinzinger.
Ursula Krinzinger wurde am 15. Februar 1940 in Bregenz geboren. Sie hat Kunstgeschichte und Archäologie studiert sowie Dolmetsch-Diplome für Englisch und Französisch erworben. Ihr erster richtiger Einstieg in die Kunstwelt war eine Ausstellung von Übermalungen Arnulf Rainers in der Innsbrucker Galerie im Taxispalais. 1971 eröffnete sie die Galerie Krinzinger in Bregenz und zeigte als erste den Betonporsche von Gottfried Bechtold. 1972 zog die Galerie nach Innsbruck und betrieb eine Nachhilfeschule, um Geld zu verdienen. „In den 70ern war Innsbruck ein unglaubliches Kunstzentrum und wichtiger als Wien“, erinnert sie sich.
In Wien hatte sie Kontakt zu Größen wie Arnulf Rainer, Maria Lassnig und Alfred Schmeller. Schließlich entschied sie sich, mit einem großen Kredit eine Galerie in der Wiener Seilerstätte zu eröffnen. „Damals gab es nur eine minimale Galerienlandschaft in Wien, nicht vergleichbar mit heute“, erklärt sie. Die Eröffnung wurde von Bürgermeister Helmut Zilk persönlich vorgenommen. Mit dem Aufschwung der Malerei in den 80ern wuchs auch die Nachfrage: „Plötzlich kamen die Sammler von überall her.“ Derzeit beträgt das Verhältnis von ausländischen zu inländischen Käufern in ihrer Galerie 70:30. „Ohne Ausland hätten wir in der Corona-Zeit nicht durchgehalten!“
Seit 2002 betreibt sie auch die Zweigstelle „Krinzinger Projekte“ in Wien-Neubau, nun „Krinzinger Schottenfeld“. Insgesamt wurden laut Angaben der Galerie rund 650 Einzel- und Gruppenausstellungen realisiert. Zu den vertretenen Künstlern zählen internationale Stars wie:
- Marina Abramović
- Chris Burden
- Atelier van Lieshout
- Kader Attia
- Jonathan Meese
- Monica Bonvicini
- Österreicher wie Eva Schlegel, Günter Brus oder Lois Weinberger
Krinzinger setzt sich auch intensiv für den Kunst-Nachwuchs in China, Indien, Japan und im Arabischen Raum ein. Seit vier Jahren entwickelt ihr Sohn, Thomas Krinzinger (59), das Programm der Galerie weiter. „Er ist mit Künstlern aufgewachsen und hat unsere Arbeit mitformuliert. Es ist großartig, dass es weitergeht“, sagt Ursula Krinzinger und gesteht, dass sie ihre Reisetätigkeit etwas reduziert hat. „Früher war ich jeden Monat sieben bis zehn Tage im Ausland unterwegs,“ erzählt sie.
In der Zwischenzeit widmet sie sich der Aufarbeitung der Sammlung ihrer Galerie und einem einzigartigen Residency-Programm, das seit 2002 nationale und internationale Künstler unterstützt. Krinzinger Residencies gibt es in Wien, Kroatien, Ungarn und Sri Lanka.
In ihrem Heimatort Weinviertel ist sie aktiv und hat ein altes Presshaus in der Nähe der tschechischen Grenze erworben. Dort entstand das „Krinzinger Lesehaus“, in dem sie ihre Sammlung internationaler Kunstzeitschriften untergebracht hat. „Ich habe so einen Sammeltrieb. Meine Familie bedauert das sehr.“ Aktuell beherbergt das Lesehaus bereits rund 5.000 Magazine in 16 verschiedenen Sprachen. Die Präsenzbibliothek ist für alle Interessierten zugänglich, und es finden mehrmals im Jahr Veranstaltungen statt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ursula Krinzinger eine bedeutende Figur in der Kunstwelt ist, die kontinuierlich neue Wege für Künstler ebnet und ihre Leidenschaft für Kunst in vielen Projekten vertieft. Es wird spannend sein zu sehen, welche Entwicklungen sie in Zukunft anstoßen wird.
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