Eine aktuelle Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt beachtliche Ergebnisse im Autobesitzvergleich zwischen den österreichischen Landeshauptstädten. Wien weist die niedrigste Zahl an Privat-Pkw pro 1.000 Einwohner auf. Dies ist jedoch kein Indikator für unzureichende Mobilität, sondern vielmehr ein Hinweis auf die hohe Qualität des öffentlichen Verkehrs und anderer Mobilitätsangebote in der Stadt. In Anbetracht der bevorstehenden Fastenzeit ermutigt der VCÖ die Bevölkerung, das Auto intensiver stehen zu lassen und alternative Fortbewegungsmittel zu nutzen.
WIEN/ÖSTERREICH. Laut der neuesten Analyse des VCÖ, welche auf Daten von Statistik Austria basiert, hat Wien mit 284 Privat-Pkw pro 1.000 Personen die spitzenmäßige Position unter den österreichischen Landeshauptstädten. Zum Vergleich: Innsbruck kommt auf 333, Salzburg auf 383 und Graz auf 391 Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner.
Der Vergleich der Bundesländer zeigt ein stark ausgeprägtes Ost-West-Gefälle in Bezug auf den Autobesitz. Während in Wien die Zahl der Privat-Pkw sogar zurückgeht, ist in allen anderen Bundesländern ein Anstieg zu verzeichnen. Angeführt wird die Statistik vom Burgenland mit 614 Privat-Pkw pro 1.000 Personen, gefolgt von Kärnten mit 581 und Niederösterreich mit 572.
Vielfältiges Mobilitätsangebot
Der VCÖ-Experte Michael Schwendinger betont, dass die niedrige Autobesitzrate in Wien nicht durch einen Mangel begründet ist, sondern durch das umfangreiche Mobilitätsangebot der Stadt. Wien verfügt über ein dichtes und effizientes öffentliches Verkehrsnetz, gut ausgebaute Radwege sowie zahlreiche fußgängerfreundliche Zonen. Diese Infrastruktur ermöglicht es den Einwohnern, ihre täglichen Wege auch ohne eigenes Auto problemlos zu bewältigen.
Schwendinger führt weiter aus: „In urbanen Gebieten können immer mehr Haushalte ohne eigenes Auto mobil sein. Dies fördert nicht nur umweltfreundlicheres Verhalten, sondern führt auch zu erheblichen Kosteneinsparungen.“ Analysen des VCÖ zeigen, dass autofreie Haushalte monatsweise mehrere hundert Euro an Mobilitätsausgaben einsparen können.
Aufruf zu „Autofasten“
Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse empfiehlt der VCÖ, an der Initiative „Autofasten“, die von der katholischen und evangelischen Kirche ins Leben gerufen wurde, teilzunehmen. Bei dieser Aktion sollen die Teilnehmer im Rahmen der Fastenzeit für 40 Tage bewusst auf das Auto verzichten und stattdessen öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder Fußwege nutzen.
Ob und wie oft Wege ohne Auto zurückgelegt werden können, hängt stark von der Raumordnung und Siedlungspolitik ab. Während Zersiedelung die Abhängigkeit vom Auto verstärkt, fördert eine Stärkung von Ortskernen und Nahversorgung nachhaltigere Mobilitätsformen.
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