Vega-C-Rakete startet endlich durch: Zwei Jahre nach dem Fehlstart!


Bei der Hülle handelt es sich um eine mehrschichtige Thermalisolation, die aus mehreren Lagen ultradünner Spezialfolien aus Polyimid besteht. Diese Konstruktion hält die Instrumente des Satelliten trotz der extremen Bedingungen im Weltraum auf der erforderlichen Betriebstemperatur. Darüber hinaus ermöglicht der Navigationsempfänger die Bestimmung der Position des Satelliten in einer Höhe von etwa 700 Kilometern.

Der Start ist für die europäische Raumfahrtbehörde ESA von enormer Bedeutung, da er es ermöglicht, kleinere Satelliten eigenständig ins All zu bringen und somit den Zugang Europas zum All zu stärken. Die Vega C stellt eine Weiterentwicklung der Vega-Rakete dar, die von 2012 bis Herbst 2023 leichte Satelliten ins All befrachtete. Laut ESA kann die neue Rakete:

  • Etwa 800 Kilogramm mehr Last transportieren.
  • Insgesamt mehr als zwei Tonnen Nutzlast ins All bringen.
  • Satelliten auf Umlaufbahnen in unterschiedlichen Höhen bringen.
  • Zu einem günstigeren Preis starten.

Diese Entwicklungen sollen die europäische Raumfahrt wettbewerbsfähiger gestalten. ESA-Chef Josef Aschbacher betonte: „Die Vega C deckt genau den Bereich ab, den wir für viele Missionen benötigen. Das ist ein Bedarf, den wir bisher nicht umfassend erfüllen konnten.“

Ursprünglich war die Vega C bereits vor mehr als zwei Jahren gestartet. Nach einem erfolgreichen Erstflug im Juli 2022 scheiterte der erste kommerzielle Start im Dezember desselben Jahres. Die Rakete verlor aufgrund eines technischen Problems beim Triebwerk Zefiro-40 einige Minuten nach dem Start ihren Kurs und musste daraufhin im Meer zerstört werden. Alle nachfolgenden geplanten Starts wurden abgesagt.

Eine Untersuchungskommission fand heraus, dass es an der Auskleidung des Schubdüsenhalses unerwartete Erosion gab, wahrscheinlich bedingt durch ein nicht homogen genuges Material. Obwohl ein neuer Start für 2023 geplant war, dauerte die Analyse und die Tests durch die ESA und ihre Partner, insbesondere Avio, fast zwei Jahre. Vor dem Fehlstart war die Düse aus ukrainischer Produktion nicht häufig getestet worden. Die neue Düse stammt aus Frankreich.

Der etwa zweijährige Ausfall der Vega C war besonders problematisch für die ESA, da auch die Ariane 6, welche größere Satelliten ins All bringen soll, wegen Verzögerungen erst im Juli 2023 einsatzbereit war. Infolgedessen befand sich der europäische Trägerraketensektor in einer Krise. Um Satellitenstarts durchzuführen, wich die ESA teilweise auf Falcon-9-Raketen des US-Unternehmens SpaceX aus.

An Bord der Rakete befindet sich der Satellit Sentinel-1C des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Aschbacher äußerte: „Wir sind wirklich sehr zuversichtlich, dass heute alles gut geht.“ Der Abflug war ursprünglich für den späten Mittwochabend deutscher Zeit geplant, wurde jedoch kurzfristig verschoben, weil das bewegliche Portal um die Rakete aufgrund eines technischen Problems nicht rechtzeitig für den Start entfernt werden konnte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der erfolgreiche Start der Vega C eine entscheidende Rolle für die europäische Raumfahrt darstellt und die Zukunft kleinerer Satellitenmissionen signifikant beeinflussen könnte.

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