Für viele Stadtbewohnerinnen und -bewohner ist das eigene Fahrrad das primäre Fortbewegungsmittel. Einer aktuellen Statistik zufolge ist Wien nach Oslo die sicherste Stadt für Radfahrende. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit erläutert gegenüber MeinBezirk die Gründe dafür.
WIEN. Der Tag vieler Wienerinnen und Wiener beginnt mit dem Aufsitzen auf das eigene Zweirad, um beispielsweise zur Arbeit zu fahren. Dies stellt für viele eine willkommene Alternative zum stockenden Pkw-Verkehr oder den überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln dar. Doch wie sicher ist das Radfahren in der Hauptstadt wirklich?
In einer Auswertung von Statista Austria mit dem Titel „Ausgewählte europäische Städte nach Verkehrssicherheit für Radfahrende und Fußgänger im Jahr 2022“ belegt Wien mit 88 Punkten den zweiten Platz hinter Oslo und nur knapp vor Bilbao mit 87 Punkten. Klaus Robatsch, Leiter des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV), erklärt gegenüber MeinBezirk, warum die Stadt ein derart sicherer Ort für Radfahrende ist.
Radhighways & mehr
Laut Robatsch wurden insbesondere in den letzten Jahren zahlreiche Infrastrukturprojekte in der gesamten Stadt realisiert, die die Verkehrssicherheit für Radfahrende sowie für Fußgänger erhöhen. Dazu gehören unter anderem Radhighways, Begegnungszonen und baulich getrennte Radwege.
Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass die Verkehrsgeschwindigkeit in Wiener Stadtgebieten im Vergleich zu anderen Landesteilen relativ niedrig ist. Auch die hohe Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel trägt dazu bei, dass die Gesamtzahlen der Verkehrsunfälle sinken. Dennoch weist Robatsch darauf hin, dass es nach wie vor zahlreiche Unfälle gibt.
Im Jahr 2023 wurden in Wien laut der Unfallstatistik der Statistik Austria 1.227 Unfälle mit Radfahrenden registriert, was zu 1.107 Leichtverletzten und 112 Schwerverletzten führte. Die Ursachen für diese Unfälle sind vielfältig; häufigste Gründe sind Vorrangverletzungen/Rotlichtmissachtungen, gefolgt von Unachtsamkeit/Ablenkung und der Missachtung von Ge- und Verboten. Radfahrende sind für etwa ein Drittel der Unfälle verantwortlich, während die restlichen durch andere Verkehrsteilnehmer verursacht werden. Laut einem Bericht von Mein Bezirk:
1.200 Fahrradunfälle in Wien im vergangenen Jahr verzeichnet.
Viele Tipps
Trotz der derzeit positiven Situation gibt es viele Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Zukunft. „Sowohl Radfahrende als auch Fußgänger benötigen ausreichend Platz, um sicher unterwegs zu sein. Dieser Platz sollte ihnen im Straßenraum auch zur Verfügung stehen“, so Robatsch.
Darüber hinaus sollten Unfallschwerpunkte regelmäßig überprüft und gegebenenfalls umgestaltet werden. Bei neuen oder umgeplanten Strecken sollte den Radfahrenden und Fußgängern höchste Priorität eingeräumt werden. Zudem sollten Konfliktpunkte mit dem Kraftfahrzeugverkehr möglichst vermieden werden.
Bist du regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs?
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