Verschiebebahnhof: Anwohner berichten von anhaltender Unruhe in Gösting


Der Verschiebebahnhof in Gösting bleibt ein umstrittenes Themenfeld für die Anwohner. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zeigen sich unbeeindruckt von den Bedenken und pochen auf eine gerichtliche Einigung und die Wirksamkeit ihrer bereits implementierten Maßnahmen. Informationen über neue Messungen werden nicht veröffentlicht. Besonders die Anwohner an der Westseite des Bahnhofs äußern ihre Unzufriedenheit und kritisieren die “unwirksame Lärmschutzmauer” sowie die “ineffektive Schmieranlage”.

GRAZ/GÖSTING. Trotz des Abschlusses der Gerichtsverhandlung sind die Spannungen unter den Anwohnern des Verschiebebahnhofs Gösting weiterhin hoch. Erich Wendler, ein Rentner und langjähriger Anwohner, hebt hervor, dass die versprochenen Verbesserungen ausgeblieben seien. „Die Lärmschutzmauer ist einfach lächerlich. Bei unseren Hundespaziergängen messe ich oft über 90 Dezibel“, berichtete Wendler verärgert.

ÖBB Lärmschutzmaßnahmen. | Foto: ÖBB/Finker

Wendler setzt sich aktiv für eine Verlagerung des Bahnhofs ein und sagt: „Es ist schwer nachzuvollziehen, wenn man die Geräusche nicht selbst erlebt.“ Er ist nicht nur ein langjähriger Anwohner, sondern auch ehemaliger Lehrer an der nahegelegenen HTL Bulme, wo der Lärm die Unterrichtsqualität erheblich beeinträchtigte. „Ich habe in Klassen unterrichtet, die direkt zum Bahngleis ausgerichtet waren, und das war eine Zumutung!“, empört sich Wendler.

HTL Bulme - betroffen von Geräuschen. | Foto: Erich Wendler

Die ÖBB wiederum beteuert, dass die Schallschutzwände nach umfassenden Prüfungen und Expertenanalysen errichtet wurden. Sie behaupten, dass eine durchgehende Schallschutzwand keine signifikante Verbesserung der Lärmpegel gebracht hätte. „Die Hauptschallquelle ist die Talbremse, die sich auf der Höhe der HTL Bulme befindet“, erklärt ein Sprecher der ÖBB.

Notation vom Lärmschutz. | Foto: ÖBB/Finker

Ein Spannungsfeld

Die ÖBB unterlassen es, die gerichtlichen Gutachten öffentlich zugänglich zu machen, argumentieren aber, dass es an mehreren Messpunkten, einschließlich der Westseite, Verbesserungen gegeben habe, die zur Beendigung des Verfahrens führten. Wendler hingegen sieht einen anderen Grund für den Prozessabschluss: “Die Verfahrenskosten waren einfach zu hoch, und es zeichnete sich eine Pattsituation ab.” Diese angespannte Lage könnte weiterhin bestehen, denn die ÖBB argumentiert, alles Mögliche unternommen zu haben, während Anwohner weiterhin auf Verbesserungen drängen.

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