MeinBezirk-Redakteur Luca Arztmann äußert Besorgnis über die unausgeglichene Mandatsverteilung in der Simmeringer Bezirksvertretung, wo 50 von 60 Mandaten an die Fraktionen von SPÖ und FPÖ vergeben wurden.
WIEN/SIMMERING. Zunächst ist festzuhalten, dass die Mandatsverteilung ein Ergebnis eines demokratischen Wahlprozesses ist und somit legitim. Eine tiefere Analyse der Verteilung findet sich in einem Bericht von MeinBezirk:
So reagiert die Bezirkspolitik auf das Wahlergebnis in Simmering
Doch die Dominanz der beiden Fraktionen „rot“ (SPÖ) und „blau“ (FPÖ) in der Bezirksvertretung ist einzigartig. Über 80 Prozent der Mandatare stammen aus diesen beiden Lagern, was grundlegende Fragen zur Vertretung anderer Stimmen und zur Durchsetzung wichtiger politischer Agenden aufwirft.
Geringe Wahlbeteiligung als Mitgrund?
Die aktuelle Mandatsverteilung hat zur Folge, dass Parteien wie die Neos, Grünen, ÖVP und KPÖ/Links kaum ohne Unterstützung der beiden großen Fraktionen Entscheidungen im Bezirk treffen können. Daher müssen die SPÖ und FPÖ sich bemühen, offen für die Ideen und Vorschläge der kleineren Parteien zu sein. Eine große Verantwortung kommt mit einer hohen Anzahl an Mandaten – die Bürger erwarten ein umfassendes und ausgewogenes politisches Angebot.
Ein möglicher Grund für die unausgeglichene Mandatsverteilung könnte die geringe Wahlbeteiligung sein, die bei nur 47,22 Prozent lag. Von den wahlberechtigten Bürgern gingen weniger als die Hälfte zur Wahlurne. Dies könnte auf eine generelle politische Abstinenz oder Desillusionierung in der Bevölkerung hinweisen – beides Faktoren, die Auswirkungen auf die Repräsentation in politischen Gremien haben können.
Das könnte dich auch interessieren:
– Nur die Harten gehen in Simmering nicht in den Garten
– So hat Simmering bei der Wien-Wahl 2025 gewählt
– So funktioniert die Kommunalpolitik in Simmering