Seit 40 Jahren ist das Vinzenzhaus in der Gfornergasse 12 ein sicherer Hafen für obdachlose Männer, die in einem abstinenten Rahmen Unterstützung suchen. Das Ziel dieser Einrichtung ist es, den Bewohnern eine Rückkehr in ein geregeltes und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Am Mittwoch, den 2. April, wurde dieses bemerkenswerte Jubiläum gebührend gefeiert, und MeinBezirk war vor Ort, um die Feierlichkeiten zu dokumentieren.
WIEN/MARIAHILF. Das Vinzenzhaus feierte am Mittwoch, den 2. April, seinen 40. Geburtstag mit einer gut besuchten Veranstaltung in der Gfornergasse 12. Neben den engagierten Mitarbeitern und aktuellen Bewohnern waren auch viele ehemalige Bewohner anwesend, um diesen wichtigen Meilenstein im Leben der Einrichtung zu würdigen.
„Das Vinzenzhaus der Caritas bietet einen einzigartigen abstinenten Raum für Männer, die einen sicheren Ort benötigen, um zur Ruhe zu kommen, Kraft zu tanken und ihren Lebensweg schrittweise fortzusetzen“, erklärt Klaus Schwertner, der Caritasdirektor der Erzdiözese Wien. Die Einhaltung der Regeln zur Alkohol- und Suchtmittelabstinenz macht das Vinzenzhaus zu einer besonderen Anlaufstelle in der Wiener Wohnungslosenhilfe.
Zurück ins Leben
Das Angebot im Vinzenzhaus ist flexibel und orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der etwa 26 Bewohner. Zu den angebotenen Dienstleistungen gehören Unterstützung bei der Jobsuche, Anleitung zur Schuldenregulierung, Krisenbegleitung sowie Hilfe bei der Suche nach einer eigenen Wohnung. Primäres Ziel ist es, die Männer erfolgreich in ein reguläres Leben und damit in die Gesellschaft reintegrieren.
Eine strukturierte Tagesgestaltung ist ein wesentlicher Bestandteil des Programms im Vinzenzhaus, die den Bewohnern hilft, einen geregelten Alltag zu entwickeln. „Die Männer können verschiedene Aufgaben übernehmen, wie Portierdienste, Frühstücksvorbereitung, Geschirrspülen oder Tätigkeiten in der Waschküche“, erläutert die Leiterin Gabriele Kienzl. „Das Haus ist rund um die Uhr besetzt; es ist also jederzeit jemand erreichbar, der Unterstützung bieten kann. Neben der sozialen Betreuung veranstalten wir auch Freizeitaktivitäten,“ fügt sie hinzu.
Langfristige Stabilisierung
Seit seiner Eröffnung vor 40 Jahren haben rund 1.300 Männer im Vinzenzhaus Unterstützung gefunden. „Es geht hier nicht um schnelle Lösungen, sondern um langfristige Stabilisierung,“ betont Schwertner. „Das Haus hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt, und die Bedürfnisse der Bewohner wurden vielfältiger, während das grundlegende Ziel – Menschen mit Suchterfahrungen auf ihrem Weg zurück in ein selbstständiges Leben zu begleiten – unverändert geblieben ist.“
Die Caritas Wien erhält zur Unterstützung des Betriebs des Vinzenzhauses Hilfe vom Fonds Soziales Wien (FSW). Markus Hollendohner, Leiter der Wiener Wohnungslosenhilfe im FSW, betont: „Das Vinzenzhaus ist ein außergewöhnlicher Ort in der Wohnungslosenhilfe, nicht nur wegen des langen Bestehens von 40 Jahren, sondern auch aufgrund seines spezifischen Ansatzes zur Unterstützung seiner Zielgruppe.“
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