Die Wiener Grünen haben ihre zentralen Themen für die bevorstehende Gemeinderatswahl am 27. April in einem umfangreichen 100-seitigen Wahlprogramm festgehalten. Neben der Verbesserung öffentlicher Verkehrsmittel stehen die Schaffung eines „Gesundheitsverbunds Ost-Region“ und die Pflanzung von 100.000 neuen Bäumen bis 2030 im Vordergrund, wobei leistbares Wohnen besonders betont wird.
WIEN. In den vergangenen Wochen haben die Grünen bereits viele ihrer wichtigen Themen vorgestellt. Am Montag stellten die Spitzenkandidatin und Parteivorsitzende Judith Pühringer sowie Co-Parteichef Peter Kraus das vollständige Wahlprogramm vor. Diese Initiativen sollen darauf abzielen, Wien nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten.
Gemeinsame Lösungen für die Gesundheitsversorgung
Ein zentrales Element in ihrem Ansatz zur Gesundheitsversorgung ist das Konzept eines „Grünen Rezepts“. Dies soll eine Behandlungsgarantie beinhalten, die darauf abzielt, Wartezeiten für Patienten zu verkürzen. Der „Gesundheitsverbund Ost-Region“ soll als Vorbild dienen und über die Grenzen Wiens hinaus mit Niederösterreich und dem Burgenland kooperieren.
Zusätzlich planen die Grünen die Ausweitung von Primärversorgungszentren (PVZ), insbesondere für Kinder und Jugendliche, mit dem Ziel, in jedem Stadtteil eine solche Einrichtung zu etablieren. Außerdem setzen sie sich für eine verbesserte Frauengesundheit und die Eröffnung weiterer Gesundheitszentren, wie am Reumannplatz in Favoriten, ein.
Forderungen nach leistbarem Wohnen und Waffenverbot
Das traditionelle Thema „leistbares Wohnen“, das oft mit der SPÖ assoziiert wird, steht nun auch auf der Agenda der Grünen. Sie fordern den Bau von 35.000 geförderten Wohnungen in den kommenden fünf Jahren, finanziert durch eine gezielte Wohnbauförderung. Das Wahlprogramm sieht außerdem vor, öffentliche Grundstücke ausschließlich für sozialen Wohnbau und Infrastruktur, wie Kindergärten und Schulen, zu nutzen.
In Bezug auf Sicherheit plädieren die Grünen für ein generelles Waffenverbot und ein Verbot des Tragens von Messern. Ihrer Ansicht nach würde ein solches Verbot die Zahl bewaffneter Auseinandersetzungen reduzieren und sowohl die Sicherheit der Bevölkerung als auch die der Einsatzkräfte erhöhen.
Öffentliche Verkehrsmittel und Bildung im Fokus
Das umfassende „Öffi-Paket“ der Grünen sieht die Einführung von 17 neuen Straßenbahnlinien vor und plant, die Intervalle der U-Bahnen auf zwei Minuten zu verkürzen. Die Parteiführung ist sich bewusst, dass dies eine Aufstockung des Personals erfordert und beabsichtigt, auch die Arbeitsbedingungen drastisch zu verbessern.
Im Bildungsbereich kritisiert Pühringer die „pinke Bildungsmisere“, ein Verweis auf den ehemaligen Bildungsstadtrat und jetzigen Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos). Der Mangel an Sprachförderkräften und Schulsozialarbeitern sei besorgniserregend. Um den Lehrberuf attraktiver zu machen, fordern die Grünen höhere Gehälter und verbesserte Aufstiegsmöglichkeiten.
Die geplante Pflanzung von 100.000 neuen Bäumen bis 2030 ist ein weiteres zukunftsorientiertes Ziel, das jährlich rund 18.000 Bäume umfasst. Laut Kraus soll dies nicht nur zur Abkühlung und Verschönerung der Stadt beitragen, sondern auch die Luftqualität durch die Filterung von Feinstaub verbessern.
Grüne vor der Wahl: Ein Aufruf an Wähler
Mit diesem 100-seitigen Wahlprogramm hoffen die Grünen, Wechselwähler zu gewinnen. Pühringer und Kraus laden dazu ein, dass alle, die sich noch nicht entschieden haben, bei dieser Wahl ein Zeichen setzen und für die Grünen stimmen.
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