Was steht bevor?: Diese politischen Ideen für die Grazer Innenstadt sind geplant


Die Grazer Innenstadt kämpft mit erheblichen Herausforderungen, und viele politische Ideen zur Belebung des Stadtzentrums sind im Umlauf. Doch nicht alle Parteien sehen sich in der Verantwortung, konkrete Lösungen zu präsentieren. MeinBezirk hat alle Fraktionen des Grazer Gemeinderats befragt, um konstruktive Vorschläge zu sammeln. Die Antworten reichen von Neuausrichtungen in der Verkehrspolitik über Innenstadtkuratoren bis hin zu Imagekampagnen und Zukunftsforen.

GRAZ. Die Grazer Innenstadt sieht sich einem schwierigen wirtschaftlichen Klima gegenüber. Hohe Mieten, das sich wandelnde Einkaufsverhalten durch den E-Commerce und neue verkehrspolitische Maßnahmen stellen viele Einzelhändler und Gastronomen vor Probleme. In Gesprächen mit den Betroffenen wird immer wieder der Appell laut: „Die Politik muss handeln.“ Deshalb hat MeinBezirk konkrete Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt eingefordert.

Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) sieht die Mietpreise als wichtige Stellschraube und appelliert an Immobilienbesitzer. | Foto: Silvana Weidinger

KPÖ sieht Immobilienbesitzer in der Pflicht

Die KPÖ fordert die Immobilienbesitzer zur Verantwortung. Bürgermeisterin Elke Kahr betont, dass die Senkung der Mieten entscheidend sei, um den stationären Handel und die Gastronomie zu unterstützen. „Weniger Druck auf günstigere Standorte würde Arbeitsplätze sichern und einen diversifizierten Gewerbemix stärken“, sagt Kahr. Für die Umsetzung sei jedoch die Kooperationsbereitschaft der Immobilienbesitzer notwendig.

Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler (ÖVP) plädiert weiter für zielgerichtetes Parkleitsystem, das nicht nur der Innenstadt helfen könnte.  | Foto: Stadt Graz/Fischer

ÖVP: Parkleitsystem für bessere Erreichbarkeit

Wirtschaftsstadtrat Günther Riegler von der ÖVP fordert ein modernes Parkleitsystem. „In den letzten Jahren sind rund 600 Parkplätze verloren gegangen, was viele Autofahrer zu Einkaufszentren außerhalb der Innenstadt gezwungen hat.“ Ein intelligentes Parkleitsystem könnte den Parksuchverkehr reduzieren und umweltschonend sein. Zudem plädiert die ÖVP für eine stärkere Aufwertung des Citymanagements zur Akquise von Frequenzbringern und zur Vermarktung der Innenstadt.

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) will alle Beteiligten an einen Tisch setzen und langfristig planen.  | Foto: Konstantinov

Grüne planen „Innenstadt-Zukunftsforum“

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) möchte ein „Innenstadt-Zukunftsforum“ ins Leben rufen. Dabei sollen Wirtschaft, Politik, Stadtplanung und Bürger gemeinsam eine Strategie für die Zukunft der Innenstadt entwickeln. „Wir müssen gemeinsam an Konzepten für die Jahre 2030, 2035 und 2040 arbeiten“, betont Schwentner.

Bei der Grazer FPÖ rund um Stadtparteiobmann Axel Kassegger fordert man ein generelles Umdenken in der Verkehrspolitik.  | Foto: FPÖ

FPÖ: Verkehrspolitik überdenken

Die Grazer FPÖ fordert einen grundlegenden Kurswechsel in der Verkehrspolitik. Anstatt Autofahrer zu diskriminieren, sollten günstige Parkmöglichkeiten und staufreie Zufahrtswege geschaffen werden. Auch hier wird ein modernes Parkleitsystem gefordert.

Doris Kampus (SPÖ) spricht sich für eine Imagekampagne aus, um die schönen Seiten der Innenstadt in den Fokus zu richten.  | Foto: Land Steiermark/Drechsler

SPÖ: Positives Image der Innenstadt fördern

Die Grazer SPÖ sieht in einer positiven Imagekampagne den Schlüssel zur Stärkung der Innenstadt. Doris Kampus erklärt: „Wir müssen die negativen Wahrnehmungen überwinden und wieder Stolz auf unsere Innenstadt entwickeln.“ Solch eine Kampagne ließe sich schnell umsetzen, wenn Politik und Wirtschaft kooperieren.

NEOS-Wirtschaftssprecherin Sabine Reininghaus bringt die Idee von mobiler Begrünung ins Spiel.  | Foto: NEOS

NEOS: Innovative Begrünungskonzepte

Die NEOS setzen auf kreative Begrünungslösungen und schlagen mobile Begrünungssysteme vor, um die Aufenthaltsqualität und das Stadtklima zu verbessern. Solche flexiblen Konzepte könnten insbesondere in stark frequentierten Bereichen wie der Herrengasse und am Hauptplatz umgesetzt werden, um Schatten zu spenden und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.

Beim KFG rund um Alexis Pascuttini spielt ebenfalls die Erreichbarkeit die zentrale Rolle für die künftige Entwicklung.  | Foto: KFG/Wiesmüller

KFG: Erreichbarkeit im Fokus

Auch die KFG fordert eine „Pro-Innenstadt-Kampagne“, um die Vorzüge des Stadtzentrums hervorzuheben. Um den Verlust an Parkplätzen auszugleichen, sei eine bessere Erreichbarkeit durch öffentliche Verkehrsmittel und ein verbessertes Parkleitsystem von großer Bedeutung. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen müsse die Politik jedoch die Wirtschaftsförderung als hohe Priorität betrachten und entsprechende Budgets bereitstellen.

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