Die Wiener Linien haben Freiwillige für eine Auto-Verzicht-Wette gesucht und gefunden, um die öffentliche Mobilität zu fördern. Ab Donnerstag, dem 1. Mai, starten 40 Wienerinnen und Wiener in dieses spannende Experiment. Diese Teilnehmer werden für drei Monate gänzlich auf ihre persönlichen PKWs verzichten. Dafür erhalten sie pro Monat ein „Mobilitätsbudget“ von 500 Euro, das für öffentliche Verkehrsmittel, Leihräder und weitere Sharing-Optionen genutzt werden kann.
WIEN. Im Januar 2023 wagten die Wiener Linien den Aufruf zur Teilnahme an dieser Wette. Gesucht wurden Personen, die bereit sind, ihre Autoschlüssel für einen signifikanten Zeitraum abzugeben. Das Interesse war enorm: Über 3.000 Menschen bewarben sich, um sich den Herausforderungen des urbanen Lebens ohne eigenes Fahrzeug zu stellen. Letztendlich wurden 40 Teilnehmer ausgewählt, die am Donnerstag, dem 1. Mai, starten werden.
Die Teilnehmer müssen ihren Fahrzeugschlüssel abgeben und können in dieser Zeit nur öffentliche Verkehrsmittel sowie Sharing-Angebote wie Leih-E-Scooter oder -Fahrräder nutzen. Auch Leihwägen sind erlaubt, sodass man nicht vollständig auf einen PKW verzichten muss. Die Idee hinter diesem Programm ist, den Teilnehmern die Vorteile und Möglichkeiten der umweltfreundlicheren Mobilität näherzubringen.
Das Interesse an der Wette zeigt, dass viele Wienerinnen und Wiener offen für neue Mobilitätslösungen sind und bereit sind, diese aktiv auszuprobieren. Die Wiener Linien hoffen, dass durch diese Initiative das Bewusstsein für alternative Verkehrsmittel gestärkt wird.
Ein Jubiläum des öffentlichen Verkehrs
Diese Aktion fällt auch mit einem runden Geburtstag zusammen: Seit 2015 besitzen in Wien mehr Menschen Jahreskarten für den öffentlichen Verkehr als es angemeldete Autos gibt. Ziel der Wiener Linien ist es, den Motorisierungsgrad pro 1.000 Einwohner:innen bis 2030 auf 250 zu senken. Laut dem Verkehrsclub Österreich ging die Anzahl der PKWs in 18 Wiener Bezirken im Vorjahr bereits zurück.
Zudem wird das Projekt wissenschaftlich von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) begleitet. Die Forscher:innen dokumentieren die Mobilitätsmuster der Teilnehmenden während des drei Monate andauernden Verzichts und erheben Daten über ihre Verkehrsmittelwahl und -verhalten. Ziel ist es, herauszufinden, welche Faktoren die Entscheidung für unterschiedliche Verkehrsmittel beeinflussen.
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