Eine Einheit der Baupolizei hat zwischen März und April in zwei gezielten Aktionen zwei illegale Airbnb-Hotels in Wien aufgedeckt, die zahlreiche Wohnungen ohne nötige Genehmigung für kurze Zeit vermieteten.
von Nathanael Peterlini und Michael Marbacher
WIEN/WIEDEN/FAVORITEN. Im Rahmen dieser Maßnahmen hat die Magistratsabteilung 37 – auch bekannt als Baupolizei – zwei illegale Hotels ermittelt. Diese befinden sich am Wiedner Gürtel, wobei eines in Favoriten und das andere in Wieden liegt.
Dieser Schritt ist Teil der kontinuierlichen Bemühungen der Stadt Wien, gegen den Leerstand von Wohnungen und unregulierte Kurzzeitvermietungen vorzugehen. Die strengeren Kontrollen werden durch eine Bauordnungsnovelle ermöglicht, die seit dem 1. Juli des letzten Jahres in Kraft ist. Diese Gesetzgebung verbietet das Kurzzeitvermieten einer Wohnung, wenn die Mietdauer von 90 Tagen im Jahr überschritten wird. Dies ist ein Versuch, den Wohnungsmarkt zu regulieren und sicherzustellen, dass Mietwohnungen auch tatsächlich für Wohnzwecke genutzt werden.
Neue Einheit gegen Kurzzeitvermietung
Die Maßnahmen wurden von einer speziell gegründeten Einheit der Baupolizei, dem Referat „Kontrolle Kurzzeitvermietung“, durchgeführt. Diese Einheit wurde eingerichtet, um der Gesetzesnovelle gerecht zu werden und besteht aus neun Mitarbeitern. Dank dieser neuen Struktur kann die Baupolizei ihre Präsenz in der Stadt verstärken: Mehrmals pro Woche überprüfen die Beamten Verdachtsfälle und eingehende Anzeigen.
Günter Nast, Leiter des Referats Kontrolle Kurzzeitvermietung, schilderte gegenüber MeinBezirk: „Wir haben uns frühmorgens getroffen und sind dann in alle Richtungen ausgeschwärmt“. Die Schwerpunktaktion im 4. Bezirk fand im März statt, gefolgt von einer weiteren im 10. Bezirk vor ein paar Tagen. Die Baupolizei wurde auf die illegalen Hotels durch Meldungen von Bürgern und zahlreiche Online-Anzeigen aufmerksam.
Leere Schränke
Vor den Kontrollen war eine umfassende Internet-Recherche erforderlich. In Zweierteams arbeiteten die Beamten die Adressen durch, was es ermöglichte, innerhalb kurzer Zeit viele verdächtige Wohnungen zu überprüfen.
Ein besonders auffälliger Fall in Favoriten ergab sich, als ein Wohnungseigentümer rund 30 Wohnungen im Sonnwendviertel vermietet hatte, ohne dies rechtlich abzusichern. Die Kontrolleure fanden leere Kühlschränke und Schränke, was darauf hindeutet, dass die Wohnungen nicht dauerhaft vermietet waren. Der Eigentümer gab an, von den Angeboten auf Plattformen wie Airbnb nichts gewusst zu haben, was jedoch von der MA 37 als typisches Schutzargument gewertet wird.
Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) betonte: „Für uns ist klar, dass Wohnungen zum Wohnen da sind und nicht um damit Geschäfte zu machen“. Die neue Einheit wird als wesentlicher Bestandteil des Kampfes gegen illegale Mietpraktiken angesehen.
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