Falschparker stellen in Wien ein erhebliches Problem für den öffentlichen Verkehr und seine Passagiere dar. Diese regelwidrigen Parkvorgänge sorgen nicht nur für Unmut, sondern bringen auch den Betriebsablauf der Wiener Linien erheblich durcheinander. Bereits im vergangenen Jahr wurden die Bußgelder deutlich erhöht, und in diesem Jahr sind weitere Maßnahmen geplant, um dagegen vorzugehen. Unter anderem wird ein bekannter Hotspot für Falschparker aktiv entschärft.
WIEN. Immer wieder blockieren falsch abgestellte Fahrzeuge in Wien Straßenbahn- und Buslinien, was insbesondere die Straßenbahnen betrifft, die im Gegensatz zu Bussen nicht einfach ausweichen können. Die Auswirkungen sind spürbar: unterbrochene Fahrpläne, längere Wartezeiten bis zu 15 Minuten – und letztendlich unzufriedene Fahrgäste.
In Reaktion auf diese Herausforderung haben die Wiener Linien in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien beschlossen, die Maßnahmen zur Verbesserung und Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs konsequent fortzusetzen. Im Fokus stehen die Bekämpfung von Falschparkern, der Ausbau von Ampelbevorzugungen für Busse und Bim sowie infrastrukturelle Verbesserungen an besonders kritischen Stellen.
„Verparker“-Hotspot im 15. Bezirk
Ein besonderes Augenmerk wird in diesem Jahr auf den Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus gelegt – insbesondere auf die Camillo-Sitte-Gasse, wo die Bim-Linie 9 regelmäßig von Falschparkern blockiert wird. Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) erklärte: „Oft wird die Bim-Linie 9 zum Ärger der Nutzerinnen und Nutzer durch Falschparker ausgebremst.“ Daher sind umfassende Umbaumaßnahmen an dieser Stelle geplant.
Das Projekt umfasst die Verbreiterung des Gehsteigs, die Verlängerung der Haltestelle und die Schaffung zusätzlichen Grünraums. Insgesamt planen Bezirk und Wiener Linien eine Investition von über 600.000 Euro in diese Maßnahmen, die im kommenden Sommer umgesetzt werden sollen. „Wir werden weitere Schritte unternehmen, um die Probleme durch falsch parkende Fahrzeuge zu minimieren.“, so Sima weiter.
Erhöhte Strafen für Falschparker
Im Jahr 2024 wurden seitens der Wiener Linien 1.528 Fälle registriert, bei denen Busse oder Straßenbahnen durch falsch abgestellte Fahrzeuge behindert wurden – etwa 60 Prozent dieser Fälle betrafen Straßenbahnen. Im vergangenen Jahr wurde das Bußgeld für die Behinderung öffentlicher Verkehrsmittel auf 365 Euro angehoben, was dem Preis einer Jahreskarte der Wiener Linien entspricht.
„Die öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt sind besonders umweltfreundlich und platzsparend. Wienérinnen und Wiener, die U-Bahn, Straßenbahn oder Bus wählen, sollten nicht durch Falschparker behindert werden. Denn der öffentliche Verkehr ist nur attraktiv, wenn er schnell und zuverlässig funktioniert.“, betont Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien.
Längere Grünphasen für die Bim
Optimierungen bei den Ampeln sind ebenfalls in Planung: Rund 750 der insgesamt 1.050 Ampeln, die von den Öffis in Wien befahren werden, bieten bereits eine Vorrangschaltung. Zuletzt wurden an der Gürtelquerung die Linien 46 und 49 durch verlängerte Grünphasen beschleunigt. Weitere Maßnahmen folgen demnächst, beispielsweise für die Linie 2 auf der Marienbrücke oder die Linie O über den Gürtel. Des Weiteren wird die Linie 57A auf der Gumpendorfer Straße vier neue Kap-Haltestellen erhalten, um einen schnelleren Fahrgastwechsel zu ermöglichen.
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