Der Wiener Musiker und Komponist Walther Soyka ist tot. Mit dem Akkordeon begeisterte er sowohl solo als auch in Ensembles. Er war langjähriges Mitglied der Extremschrammeln und spielte mit Musikern wie Ernst Molden und Willi Resetarits zusammen.
WIEN. Am Mittwoch, den 26. März 2023, verstarb der Wiener Komponist und Musiker Walther Soyka im Alter von 59 Jahren. Der „Kurier“ berichtete als erstes Medium über seinen Tod, gestützt auf Informationen aus seinem engsten Familienkreis. Soyka war bekannt für seine virtuose Spielweise des Akkordeons und trat häufig mit musikalischen Größen wie Ernst Molden und Willi Resetarits auf, wodurch er sich einen festen Platz in der Wiener Musikszene sicherte.
Das Musiklabel „Monkey Music“ zollte auf Facebook Tribut und schrieb: „Einer der ganz großen Künstler dieses Landes. Und gewiss der Sanfteste von allen.“ Auch Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zeigte sich tief betroffen: „Wien ist die einzige Stadt mit einem eigenen Liedgut – dem ,Wienerlied‘. Und Walther Soyka war einer jener grandiosen Musiker, die dieser Tradition neuen Atem einhauchten.“ Diese Worte zeigen die Wertschätzung, die Soyka in seiner Heimatstadt genoss.
Knopfharmonika und Extremschrammeln
Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) ließ in einer Mitteilung Walther Soykas musikalische Karriere Revue passieren: „In eine musikalische Familie geboren, entdeckte er früh seine Liebe zur Musik. Ab 1983 widmete er sich ganz der Wiener Knopfharmonika und schuf damit bis zuletzt unvergessliche musikalische Welten.“ Sein Engagement für die Knopfharmonika und seine kreative Arbeitsweise prägten die Wiener Musiklandschaft nachhaltig.
Soyka war von 1983 bis 2003 Mitglied der von Roland Neuwirth gegründeten Extremschrammeln und war als Solist und Ensemblemitglied eine prägende Figur in der Neuen Improvisationsmusik. 1993 gründete er sein eigenes Label „Non Food Mechanika“, um innovative Klänge und Konzepte zur Geltung zu bringen.
Ausgezeichnetes Quartett
Besonders bekannt wurde er durch seine Zusammenarbeit mit Ernst Molden, Willi Resetarits und Hannes Wirth. Das Quartett veröffentlichte zwei erfolgreiche Alben und wurde 2015 mit dem Amadeus Austrian Music Award in der Kategorie Jazz/World/Blues ausgezeichnet. Zusätzlich musizierte Soyka auch mit den „Neuen Wiener Concert Schrammeln“, was seine Vielseitigkeit unterstreicht.
Bürgermeister Ludwig bemerkte dazu: „Mit über 1.500 Konzerten mit den Extremschrammeln und seiner Zusammenarbeit mit den Protagonisten des ,Neuen Wienerlieds‘ gelang es dem Virtuosen, traditionelles Liedgut ins 21. Jahrhundert zu bringen und es neuen Publikumsschichten zugänglich zu machen.“ Damit hinterlässt Walther Soyka einen bleibenden Eindruck in der musikalischen Landschaft Wiens. „Die Musikhauptstadt wird Walther Soyka nicht vergessen“, so sein abschließendes Lob.
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