Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ehrte am Dienstag, den 8. April, im Rathaus den KZ-Überlebenden und Zeitzeugen Stanisław Zalewski mit dem Goldenen Rathausmann. Diese Auszeichnung findet anlässlich seines bevorstehenden 100. Geburtstags am 1. Oktober statt.
WIEN. Der Bürgermeister von Wien, Michael Ludwig (SPÖ), hat am Dienstag Stanisław Zalewski, einen Überlebenden der Konzentrationslager und engagierten Zeitzeugen, gewürdigt, um seinen bevorstehenden 100. Geburtstag zu feiern. Die Auszeichnung mit dem Goldenen Rathausmann, einer besonderen Ehrung der Stadt Wien, würdigt Persönlichkeiten, die sich um die Stadt verdient gemacht haben.
Obwohl es keine spezifischen Kriterien für die Vergabe gibt, wird die Auszeichnung oft an Personen verliehen, die durch ihre Verdienste in den Bereichen Kultur, Wissenschaft oder gesellschaftliches Engagement herausragen. Zalewski ist ein hervorragendes Beispiel für solch ein Engagement, da er sich für die Erinnerungsarbeit und den gegenwärtigen Kampf gegen Faschismus und Antisemitismus einsetzt.
Im Reden-Saal des Rathauses erklärte Ludwig die Wahl dieses historischen Ortes: „Am 27. April 1945 tagte hier die provisorische Staatsregierung unter Karl Renner. Damals wurde die Grundlage für ein demokratisches Österreich gelegt.“ Mit dieser Ehrung wird Zalewski als „Botschafter des Erinnerns“ gewürdigt, eine Rolle, die er durch seine Öffentlichkeitsarbeit und seine Vorträge an Schulen ausfüllt.
600 Tage im KZ und Vernichtungslagern
Bürgermeister Ludwig betonte die Notwendigkeit des gemeinsamen Kampfes gegen den Faschismus und die Förderung der Demokratie. Er sprach Zalewski Dank und Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz aus, die Erinnerung an die Schrecken des Holocaust am Leben zu halten.
Stanisław Zalewski bemerkte bei seiner Ehrung: „Ich fühle mich sehr geehrt. Ich wünsche mir, dass eine Brücke zwischen Menschen guten Willens in Polen und Österreich entsteht. Ich verbrachte 600 Tage in den grausamsten Konzentrations- und Vernichtungslagern, an Orten, wo das Gute oft vergessen wurde.“
Zalewski, der 1925 in Polen geboren wurde, erlebte die Schrecken des Krieges und der Konzentrationslager wie Auschwitz und Mauthausen, bevor er 1945 nach Polen zurückkehrte. Seitdem hat er sich aktiv gegen die Verbreitung von falschen Narrative über die Geschichte engagiert und in zahlreichen Schulen über seine Erfahrungen berichtet. Der Dokumentarfilm „Botschafter des Erinnerns“, der sein Leben thematisiert, wird in Schulen gezeigt, um jungen Menschen die Schrecken des Holocaust näherzubringen. Weitere Informationen sind auf der Website des Schulkinoprojekts zu finden.
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